
Immer mehr Kinder in Deutschland schließen die Grundschule ohne angemessene Lesekompetenzen ab. Dies steht im Fokus des diesjährigen Vorlesewettbewerbs, der am 21. März in der Johann-Peter-Hebel-Grundschule Bruchsal stattfand. Organisiert von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA), dem Rotary Club Bruchsal-Bretten sowie den Bruchsaler Grundschulen, sollte der Wettbewerb die Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler stärken.PH Karlsruhe berichtet, dass insgesamt 36 Klassen teilnahmen, wobei 16 Schüler:innen im Finale vor einer fünfköpfigen Jury auftraten. Gernot Ries, der Rektor der Gastgeber-Schule, übernahm die Moderation.
Die Bedeutung der Lesekompetenz wird nicht nur in Bruchsal betont. Laut einer Studie zur Lesefähigkeit ist ein Viertel der Viertklässler in Deutschland nicht in der Lage, Texte zu verstehen, was ihre schulische und gesellschaftliche Teilhabe erheblich einschränkt.Das Hoefer hebt hervor, dass der Rückgang des Vorlesens durch Eltern einen Einfluss auf diese Entwicklung hat. Schulen reagieren mit Fördermaßnahmen, um diese Entwicklung umzukehren.
Wettbewerbsdetails und Preise
Beim vorlesewettbewerb in Bruchsal traten die besten Vorleser:innen der Dritt- und Viertklässler gegeneinander an. Die Schüler:innen konnten aus elf Titeln in einer speziell zusammengestellten Bücherbox oder aus eigenen Büchern vorlesen. Die Jury bewertete dabei Lesetempo, -genauigkeit, Aussprache und Stimmklang. Dr. Nicole Bachor-Pfeff von der PHKA war dabei nicht nur Jurymitglied, sondern auch verantwortlich für die Entwicklung der Bewertungsbögen, in enger Zusammenarbeit mit den Grundschulen.PH Karlsruhe stellte fest, dass alle Teilnehmer:innen eine Urkunde und einen Buchgutschein im Wert von zehn Euro erhielten.
Den ersten Preis, der einen Besuch des Planetariums Mannheim beinhaltete, erzielten Ophélie Fath von der Johann-Peter-Hebel-Grundschule (Stufe 3) und Julian Dörich von der Stirumschule (Stufe 4). Zweite Preise, die einen Besuch des Heidelberger Zoos umfassten, gingen an Theodor Hunger (Grundschule Büchenau, Stufe 3) und Teresa Eberlein (Dietrich-Bonhoeffer-Schule Heidelsheim, Stufe 4). Für die Dritt- und Viertplatzierten gab es zusätzlich Tickets für eine Aufführung des Kinderprogramms der Badischen Landesbühne.PH Karlsruhe hebt die bedeutende Rolle des Wettbewerbs für die Leseförderung hervor.
Langfristige Perspektiven
Die Wichtigkeit dieser Wettbewerbe geht über das unmittelbare Erlebnis hinaus. Wie aus verschiedenen Studien und Berichten hervorgeht, hat Lesekompetenz bedeutende Auswirkungen auf die gesellschaftliche Teilhabe.Bildungsserver führt an, dass eine unzureichende Lesefähigkeit nicht nur die schulischen Leistungen beeinträchtigt, sondern auch die politischen und gesellschaftlichen Partizipationsmöglichkeiten verringert. Angebote wie der Vorlesewettbewerb versuchen, den Kindern nicht nur das Lesen beizubringen, sondern auch Begeisterung für Bücher zu wecken und deren Bedeutung für eine demokratische Gesellschaft zu verdeutlichen.
Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick betonte während der Veranstaltung die essentielle Rolle des Lesens für Bildung und kritisches Denken, während Prof. Dr. Jürgen Wacker, Präsident des Rotary Clubs, die jährliche Wiederholung des Wettbewerbs plant, um die Leseförderung weiter voranzutreiben. In einer Zeit, in der Lesekompetenzen entscheidend sind, um in der modernen Gesellschaft bestehen zu können, ist der Vorlesewettbewerb ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.