
In der heutigen Zeit gewinnt das Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung für Unternehmen, Verbraucher und die gesamte Gesellschaft. Am 15. April 2025 startet die Fachrichtung Wirtschaftswissenschaft der Universität des Saarlandes eine Ringvorlesung, die sich intensiv mit der Umsetzung von ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit beschäftigt.ange
Die Vorlesungsreihe findet jeden Dienstag von 18.15 bis 19.45 Uhr im Audimax-Gebäude, Raum 0.06, statt und ist für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Relevanz von Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft zu schärfen. Der Veranstalter, Prof. Bastian Popp, Forschungsschwerpunkte im Bereich Handelsmanagement, hat ein vielfältiges Programm zusammengestellt, das Themen wie Sustainable Finance und Nachhaltigkeitsberichterstattung umfasst. Zudem wird die Rolle von Konsumentenverhalten in diesem Kontext beleuchtet.
Themenvielfalt und Experten
Ein Höhepunkt der Vorlesungsreihe wird der Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein sein, der sich mit dem Thema „Nachhaltiges Konsumentenverhalten – Mythos oder Realität?“ beschäftigt. In diesem Vortrag wird die Diskrepanz zwischen den geäußerten Einstellungen der Verbraucher und ihrem tatsächlichen Kaufverhalten kritisch analysiert. Forschungsergebnisse zeigen, dass weniger als 20 % des Konsumverhaltens durch Einstellungen erklärt werden können, was besonders im Bereich des nachhaltigen Konsums zu einer großen Kluft führt. Konsumenten geben an, nachhaltige Produkte zu bevorzugen, kaufen jedoch häufig andere Artikel.
Die Ringvorlesung greift auch aktuelle Herausforderungen auf, wie z. B. die gesetzlich geforderte Nachhaltigkeitsberichterstattung, die für viele Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, eine Hürde darstellt. Unternehmen sind zunehmend gefordert, ihre Geschäftsmodelle nachhaltig zu gestalten und verantwortungsbewusst zu handeln, um den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Rolle der Unternehmen
Nachhaltigkeit bedeutet, nicht mehr zu verbrauchen, als sich regenerieren kann. Unternehmen tragen eine gesellschaftliche Verantwortung, die über die bloße Profitmaximierung hinausgeht und sich auch auf ökologische und soziale Belange erstreckt. Die Unternehmensverantwortung wird dabei durch das Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) untermauert, welches Unternehmen als gute Bürger positioniert und zur proaktiven Übernahme von Verantwortung motiviert.
Wichtige gesetzliche Rahmenbedingungen, wie die EU-Non-Financial Reporting-Direktive und das Lieferkettengesetz, zwingen Unternehmen dazu, menschenrechtliche und umweltbezogene Standards in ihrer gesamten Lieferkette zu beachten. Diese Regelungen schaffen Transparenz über die umweltbelastenden und sozialen Aktivitäten von Unternehmen und fordern deren Engagement in diesen Bereichen.
Die Integration von Nachhaltigkeit in den Unternehmensalltag erfordert umfassende Schulungen, Anpassungen interner Prozesse und enge Kooperationen mit nachhaltigen Lieferanten. Nur so können Unternehmen die Chancen nutzen, die nachhaltiges Handeln mit sich bringt, wie den Zugang zu neuen Märkten und die Stärkung der Markenreputation.
Für Prof. Bastian Popp ist die nachhaltige Transformation nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Chance für Unternehmen, langfristigen Erfolg zu sichern und gleichzeitig gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Die Ringvorlesung an der Universität des Saarlandes bietet hierzu eine wertvolle Plattform für einen intensiven Austausch zu den Herausforderungen und Möglichkeiten der Nachhaltigkeit in der Wirtschaft.
Für weitere Informationen zur Vortragsreihe sowie zur Teilnahme können Interessierte die Webseite des Lehrstuhl Popp besuchen oder direkt Kontakt aufnehmen: bastian.popp@uni-saarland.de.
Für eine umfassendere und tiefere Diskussion über die Verantwortung von Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit und die Notwendigkeit von Veränderungen in der Wirtschaft werfen Sie einen Blick auf die umfassenden Analysen und Forschungsergebnisse von nachhaltigkeit-wirtschaft.de.