Allgemein

Mansfelder Kupferschiefer: 825 Jahre Bergbaugeschichte im Fokus!

Die aktuellen Bestrebungen zur Bewahrung und Präsentation der geologischen und historischen Aspekte des Mansfelder Reviers sind eindrucksvoll in einer Sonderausstellung zusammengefasst, die tiefere Einblicke in die Geologie und Montanhistorie der Region bietet. Diese Ausstellung stellt nicht nur zahlreiche Kupferschieferproben aus, sondern auch beeindruckende Erzlineale aus Bornit, Chalkopyrit und Chalkosin. Die Proben stammen aus verschiedenen Schächten der Mansfelder und Sangerhäuser Mulde und eröffnen einen faszinierenden Blick auf die geologischen Schätze, die diese Region einst barg.

Besonders hervorzuheben sind die seltenen Stücke in der Sammlung, wie Chalkopyritkristalle von bis zu 16 mm in Calcitdrusen, eindrucksvolle Bergkristalle bis zu 2 cm im Dolomit sowie außergewöhnliche Silberbleche mit einer Kantenlänge von bis zu 20 cm sowie lockenförmig ausgebildetes Silber. Anlass für diese eindrucksvolle Schau ist das Jubiläumsjahr „825 Jahre Mansfelder Kupferschieferbergbau“, in welchem die geowissenschaftlichen Sammlungen ausgewählte Stücke aus der Mansfeld-Sammlung präsentieren.

Geologie und Einflüsse des Bergbaus

Der Kupferschieferbergbau in der Region hat nicht nur die Lebensverhältnisse der Bevölkerung stark beeinflusst, sondern auch die Landschaft nachhaltig geprägt. Monatlich informierte der Artikel von Karstwanderweg über die geologischen Gegebenheiten: Der Kupferschiefer tritt am südlichen Harzrand an die Oberfläche und taucht mit geringem Einfallen in die Tiefe ab. Die überlagernden Gesteine bestehen aus Karbonat-, Sulfat- und Chlorid-Gesteinen des Zechsteins, deren Mächtigkeiten über 1000 m betragen.

Die Bruchstörungen im Gesteinspaket hatten einen entscheidenden Einfluss auf den Bergbau, z. B. durch den erschwerten Zugang zu den Zimmermannschächte, Freieslebenschächte und Martinsschächte. Der Kupferschiefer selbst ist ein etwa 35-40 cm mächtiger, feinkörniger, bituminöser Mergel, der zahlreiche Erzminerale enthält, darunter Buntkupferkies, Kupferkies und Zinkblende. Darüber hinaus sind auch wertvolle Metalle wie Silber, Vanadium und Gold im Kupferschiefer nachweisbar.

Geschichte des Kupferschieferbergbaus

Die Anfänge des Kupferschieferbergbaus im Mansfelder Land lassen sich auf das Jahr 1199/1200 zurückführen, als die Bergleute Nappian und Neucke das Kupfererz entdeckten. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte erlebte die Branche verschiedene Entwicklungen. Ab dem Jahr 1500 wurde das Erreichen des Grundwasserspiegels zu einer Herausforderung, die den Bau von Entwässerungsstollen wie dem Roß- und Gonnaer Stollen erforderlich machte, welche wichtige Meilensteine in der Geschichte des Bergbaus darstellten.

Die kontinuierliche Entwicklung des Bergbaus führte 1671 zur Freigabe des Bergbaus, was zur Gründung zahlreicher Gewerkschaften beitrug. Die weitere Technisierung, etwa mit dem Einsatz von Dampfmaschinen ab 1785, revolutionierte den Bergbau und verbesserte die Wasserhebung und Erzförderung erheblich. In einer Zeitspanne von 650 Jahren (1200-1849) wurden an die 10 Millionen Tonnen Erz und 290.300 Tonnen Kupfer gefördert, was die immense Bedeutung des Mansfelder Kupferschieferbergbaus verdeutlicht.

Ein Erbe für die Zukunft

Über die Jahre hinweg hat der Kupferschieferbergbau die Kultur, die Landschaft und das Leben der Menschen im Mansfelder Land nachhaltig geprägt. Der letzte Abbau des Kupferschiefers wurde am 10. August 1990 eingestellt, was das Ende einer ära markierte, die eine der ältesten und bedeutendsten Montanindustrien der Welt symbolisiert. Die Ausstellung bietet nun eine Plattform, um das Erbe dieser Region zu würdigen und das Bewusstsein für die einzigartigen geologischen Gegebenheiten und die reiche Geschichte des Kupferschieferbergbaus zu schärfen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu-freiberg.de
Weitere Infos
karstwanderweg.de
Mehr dazu
themator.museum-digital.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert