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Neues Projekt: Deutschland stärkt integriertes Friedensengagement!

Am 10. April 2025 wurde ein neues Projekt mit dem Titel „Impact Hub: Integrierte Wirkfähigkeit von integriertem Friedensengagement“ vorgestellt. Dieses Vorhaben wird bis Ende 2026 vom Auswärtigen Amt und der Robert Bosch Stiftung mit 2,1 Millionen Euro gefördert. Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) führt das Konsortium, welches auch das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) sowie den Exzellenzcluster SCRIPTS der Freien Universität Berlin umfasst.

Das Hauptziel des Projekts ist die Verbesserung der deutschen Außenpolitik im Bereich Frieden, insbesondere unter den gegenwärtig veränderten globalen Bedingungen. Die Untersuchung wird in vier spezifischen Regionen – dem Westbalkan, Westafrika, der Ukraine und dem Nahen Osten – stattfinden. Der Fokus liegt dabei auf den Voraussetzungen für nachhaltiges Wirken und dem Zusammenwirken der Instrumente des integrierten Friedensengagements.

Instrumente und Strategien

Das integrierte Friedensengagement, das im Rahmen der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik eine zentrale Rolle spielt, kombiniert zivile, militärische und polizeiliche Mittel. Ziel ist es, Krisenprävention, Stabilisierung und Friedensförderung als grundlegende Säulen dieser Politik zu integrieren. Krisenprävention zielt darauf ab, gewaltsame Konflikte frühzeitig zu verhindern oder zu entschärfen. Stabilisierung soll gewaltfreie Konfliktlösungen fördern, während Friedensförderung Rückfälle in Gewalt verhindern soll. Diese Maßnahmen sind in eine umfassende politische und diplomatische Strategie integriert, die kurzfristige Erfolge anstrebt.

Zu den spezifischen Instrumenten, die für das integrierte Friedensengagement genutzt werden, gehören unter anderem:

  • Friedensmediation
  • Bekämpfung extremistischer Gewalt
  • Bekämpfung transnationaler organisierter Kriminalität
  • Sicherheitssektorreform
  • Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration
  • Stärkung legitimer staatlicher Gewalt
  • Verbesserung der Lebensbedingungen
  • Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit

Praktische Anwendungen und Herausforderungen

Ein konkretes Beispiel für die Anwendung des deutschen Friedensengagements ist der Wiederaufbau des nigerianischen Dorfes Ngarannam, das 2015 von Boko Haram angegriffen wurde. Deutschland unterstützte nicht nur lokale Behörden, sondern auch die Vereinten Nationen beim Wiederaufbau und der Verbesserung der Sicherheitslage. Die Rückkehr der vertriebenen Dorfbewohner nach Ngarannam, die seit Ende 2022 wieder möglich ist, wurde durch wirtschaftliche Hilfen unterstützt.

Das aktuelle Projekt zielt nicht nur darauf ab, Wirkungsprobleme zu identifizieren, sondern auch praxistaugliche Optionen zur Wirkungsoptimierung zu entwickeln. Dabei werden auch Zielkonflikte zwischen außen- und sicherheitspolitischen Interessen sowie die Verzahnung der Stabilitätsinstrumente der Bundesregierung betrachtet. Experten des SCRIPTS-Clusters werden die Bedingungen für demokratische Strukturen und widerstandsfähige Gesellschaften in Konfliktgebieten analysieren.

In Anbetracht der Herausforderungen, die der Klimawandel und die Entwicklungen im Cyberspace mit sich bringen, ist internationale und multilaterale Zusammenarbeit unerlässlich. Diese trägt dazu bei, komplexe transnationale Konflikte zu lösen und die Sicherheit Deutschlands zu fördern. Deutschland setzt hierbei verstärkt auf die Unterstützung von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen, insbesondere in Bezug auf deren Friedensarbeit und Beiträge zum Peacebuilding Fund.

Insgesamt strebt das Projekt eine lernende und adaptive Vorgehensweise der Bundesregierung an, während Experten eine engere wissenschaftliche Begleitung der Außenpolitik empfehlen. Dies könnte nicht nur die Effizienz der deutschen Außenpolitik verbessern, sondern auch deren langfristige Stabilität und Relevanz auf internationaler Ebene.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fu-berlin.de
Weitere Infos
auswaertiges-amt.de
Mehr dazu
auswaertiges-amt.de

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