
Die Universität des Saarlandes wird im Sommersemester eine Reihe öffentlicher Vorträge an verschiedenen Terminen anbieten. Diese Veranstaltungen sind Teil der Ringvorlesungen, die sich mit wichtigen gesellschaftlichen Themen wie Nachhaltigkeit befassen. Die Vorträge finden in der Regel dienstags um 17.15 Uhr und 18.15 Uhr sowie freitags um 13 Uhr statt. Das genaue Programm ist im Veranstaltungskalender auf der Startseite der Universität zugänglich, und alle Interessierten sind dazu eingeladen, teilzunehmen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Am Dienstag, den 22. April, wird die Ringvorlesung „Raumschiff Erde – Nachhaltigkeit“ um 17.15 Uhr von Professor Andreas Schütze, einem Experten für Messtechnik, eröffnet. Sein Vortrag mit dem Titel „Klein, aber oho: Wie Mikrogassensoren unsere Gebäude nachhaltiger machen“ behandelt die Messung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) und deren Bedeutung für eine bedarfsgerechte Lüftung. Ziel ist es, energieeffiziente und gesunde Gebäude, auch bekannt als „green buildings“, zu realisieren.
Im Anschluss, ebenfalls am 22. April um 18.15 Uhr, wird Professor Fabian Hollstein von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften über „Sustainable Finance“ sprechen. In seinem Vortrag wird auf die Herausforderungen einer CO2-freien Wirtschaft und die Notwendigkeit nachhaltiger Finanzierungsmodelle eingegangen. Die Vorlesung wird in Raum 0.06 des Gebäudes B4 1 stattfinden und zielt darauf ab, ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zu fördern.
Kinderschutz und rechtliche Perspektiven
Ein weiterer wichtiger Vortrag wird am Freitag, den 25. April um 13 Uhr stattfinden. Die Online-Ringvorlesung „Kinderschutz in Theorie und Praxis“ leitet Professorin Eva Möhler von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sie wird sich auf die rechtlichen Rahmenbedingungen in einem Verdachtsfall der Kindeswohlgefährdung konzentrieren. Diese Veranstaltung richtet sich an Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen sowie an interessierte Fachleute und Laien. Die Vorlesungen finden über Microsoft Teams statt.
Die Veranstaltungen an der Universität des Saarlandes sind Teil eines breiteren Bestrebens, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Verantwortung und Kinderschutz zu schärfen, insbesondere im Kontext aktueller Herausforderungen wie dem Klimawandel.
Grüne Finanzierung und EU-Initiativen
Ein zentrales Thema der Nachhaltigkeit ist auch im Bereich der finanziellen Mittelvergabe relevant. Angesichts der Ziele des Europäischen Grünen Deals hat die EU sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null zu bringen. Um dies zu erreichen, sind erhebliche Investitionen in neue Technologien erforderlich. Öffentliche Mittel allein werden nicht ausreichen; private Investoren sind gefragt, nachhaltige Projekte zu finanzieren.
Die Einführung klarer Kriterien für die Definition von „grün“ und „nachhaltig“ ist notwendig, um die Vermarktung von Produkten zu verhindern, die nicht die grundlegenden Umweltstandards erfüllen – ein Phänomen, das oft als Greenwashing bezeichnet wird. In verschiedenen EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland und Österreich, arbeiten Organisationen wie der Deutsche Nachhaltigkeitsrat und der Österreichische Nachhaltigkeitsrat daran, Klassifikationssysteme zu entwickeln, die both Unternehmen und Investoren zugutekommen sollen. So hat beispielsweise der Deutsche Nachhaltigkeitsrat ein ESG-Verfahren entwickelt, das Umwelt- und Sozialstandards berücksichtigt und parallel oder unabhängig von der DGNB-Zertifizierung angewandt werden kann, berichtet World GBC.
Die nachhaltige Entwicklung erfordert also nicht nur das Engagement der Staaten, sondern auch der Finanzmärkte, um im Einklang mit den EU-Zielen Fortschritte zu erzielen. Diese Initiativen sind von höchster Bedeutung, um eine zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaft aufzubauen, die den Klimaschutz ernst nimmt und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit fördert, wie von EUR-Lex behandelt.