
In einem wegweisenden Projekt im Süden Brandenburgs wird die MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gefördert, um Chancengleichheit zu schaffen. Ziel ist es, strukturelle Barrieren wie fehlende Transportmöglichkeiten und eingeschränkte Ressourcen zu überwinden. Dabei wird das innovative Konzept des Makermobils eingesetzt, um MINT-Bildung direkt dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt wird. Besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von Jugendlichen, die wenig Berührung mit technischen und naturwissenschaftlichen Themen haben, sowie von Mädchen und jungen Frauen.
Das Projekt wird von der Stadt Herzberg (Elster), dem neuland21 e.V. und der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg gemeinsam getragen. Die BTU bringt dabei ihre didaktische Expertise und Erfahrung mit mobilen Schülerlaboren ein. Ergänzend dazu wird ein stationäres Angebot namens „MINTup“ in der Herzberger Innenstadt etabliert. In diesem Makerspace finden Workshops, Arbeitsgemeinschaften und Ferienprogramme statt, die die MINT-Kompetenzen junger Menschen stärken.
Förderung durch das BMBF
Die Projektförderung erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des MINT-Cluster III. Dieser Teil des MINT-Aktionsplans 2.0 zielt darauf ab, die MINT-Kompetenzen landesweit zu fördern, die insbesondere für die Fachkräftesicherung in Deutschland von zentraler Bedeutung sind. Die Stärkung der MINT-Bildung reicht von der frühkindlichen Erziehung bis zur Hochschule und schließt die Aus- und Weiterbildung ein. Die Bundeseinrichtung unterstützt zahlreiche Initiativen zur MINT-Bildung außerhalb des Schulunterrichts, um den gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel und Digitalisierung gerecht zu werden.
Der Aktionsplan 2.0 bündelt bestehende Maßnahmen und neue Initiativen in fünf zentralen Aktionsfeldern: Kooperation, Qualität, Familiensupport, Forschung und frühkindliche Bildung – kurz **Frühstart@MINT**. Diese umfassende Strategie zielt darauf ab, die MINT-Aktivitäten zu koordinieren und zu unterstützen, indem sie Anreize für Kooperationen zwischen schulischen und außerschulischen Aktivitäten bietet.
Engagement für Chancengleichheit
Besonders hervorzuheben ist die Initiative **MissionMINT**, die sich für die Förderung von Frauen in MINT-Studiengängen und Berufen einsetzt. Dies geschieht unter anderem durch den Aktionstag **Girls‘ Day**, der Schülerinnen eine klischeefreie Berufsorientierung bieten soll. Die Unterrepräsentation von Frauen in MINT-Bereichen und insbesondere in Führungspositionen bleibt eine Herausforderung. Auch wenn der Frauenanteil unter Studienanfängern in den MINT-Fächern von 31% im Jahr 2002 auf 35% im Jahr 2022 gestiegen ist, bleibt der Weg zur Gleichstellung noch lange nicht abgeschlossen.
Das neu gestaltete Projekt in Südbrandenburg stellt somit nicht nur eine direkte Unterstützung für die MINT-Bildung dar, sondern auch ein allgemeines Engagement für eine nachhaltige Veränderung der Bildungslandschaft, das zur Vernetzung und zum Austausch innerhalb der Gemeinschaft beiträgt. Indem die Barrieren abgebaut werden und der Zugang zu MINT-Bildung verbessert wird, wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer gleichberechtigteren Gesellschaft getan.