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Neues Projekt in Baden-Württemberg: Landwirtschaftliche Nebenprodukte nachhaltig nutzen!

In Baden-Württemberg hat ein bedeutendes Projekt mit dem Namen ReBioBW das Potenzial landwirtschaftlicher Nebenprodukte ins Visier genommen. Die Initiative wurde von der Universität Hohenheim und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ins Leben gerufen. Jährlich fallen in der Region rund 7,7 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Nebenprodukte an, die derzeit meist in der Tierhaltung Verwendung finden oder direkt auf den Feldern verbleiben. ReBioBW zielt darauf ab, diese Ressourcen effizienter zu nutzen.

Zwei Hauptwerkzeuge wurden entwickelt, um die Nutzung dieser Nebenströme zu fördern: das ReBioBW Factsheet und das ReBioBW GIS-Tool. Das Faktenblatt erfasst über 350 unterschiedliche stoffspezifische Informationen zu den Nebenströmen und analysiert deren Verwertungsmöglichkeiten in verschiedenen Sektoren wie der Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-, Bau- und Chemieindustrie. Das GIS-Tool hingegen stellt eine interaktive Karte zur Verfügung, die das Biomassepotenzial auf Gemeindeebene visualisiert.

Chancen für die Bioökonomie

Ziel des Projekts ist es, Chancen für regionale bioökonomische Wertschöpfung zu identifizieren und neue Einkommensquellen für Landwirte zu schaffen. Prof. Dr. Franziska Schünemann, die Projektleiterin, verweist auf die hohe Verwertungspotenzial von Reststoffen, die bisher oft ungenutzt blieben. Ein intelligentes Management dieser Stoffströme ist vonnöten, um ihre begrenzte Verfügbarkeit optimal auszuschöpfen, wie die Bioökonomie BW feststellt.

Darüber hinaus soll die vollständige Verwertung der Biomasse gefördert werden, um Nahrungs- und Futtermittel sowie Materialien und Energie aus diesen Reststoffen zu gewinnen. Dies ist nicht nur wichtig für die Schließung von Kreisläufen, sondern auch für die Vermeidung von CO2-Emissionen und den Schutz natürlicher Ressourcen.

Politische Unterstützung und Förderung

Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg unterstützt das Projekt fördernd mit etwa 630.000 Euro, wobei die Universität Hohenheim mit etwa 475.000 Euro davon profitiert. Minister Peter Hauk betonte, dass die Analyse und Nutzung der landwirtschaftlichen Nebenprodukte einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Wertschöpfungsnetze darstellt.

Eine an landwirtschaftliche Unternehmen in Baden-Württemberg durchgeführte Umfrage wird dazu beitragen, eine Forschungsbasis zu schaffen. Diese Umfrage, die bis zum 30. Juni 2023 geöffnet ist, zielt darauf ab, herauszufinden, welche Nebenprodukte in der Landwirtschaft anfallen und wie diese aktuell genutzt werden. Der Fokus liegt auf der vollständigen Verwertung, um die Infrastruktur für eine nachhaltige Bioökonomie weiter auszubauen, wie Universität Hohenheim informiert.

Insgesamt zeigt das Projekt ReBioBW das Engagement Baden-Württembergs, sich zu einer Leitregion für biobasierte, kreislauforientierte Wirtschaft zu entwickeln und den Herausforderungen der modernen Landwirtschaft durch innovative Ansätze zu begegnen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-hohenheim.de
Weitere Infos
biooekonomie-bw.de

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