
Die Universität Bonn hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte in der Nachwuchsförderung der Forschung gemacht. Im Mittelpunkt dieser Entwicklungen steht die Prorektorin für Forschung, die sich nicht nur durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Teil des Rektorats auszeichnet, sondern auch durch ihre visionäre Herangehensweise an die Herausforderungen der Wissenschaft. Ihrer Ansicht nach sind große Unterschiede in der Organisation und den Persönlichkeiten der Prorektorinnen und Prorektoren unvermeidlich, doch gemeinsam arbeiten sie an dem Ziel, die akademische Landschaft nachhaltig zu gestalten. Entscheidungen werden durch ausführliche Diskussionen und Gespräche getroffen, was oft zeitintensiv ist, jedoch für die Qualität der Ergebnisse von großer Bedeutung ist.
Besonders das Argelander-Programm hat sich als zentraler Bestandteil der Strategie zur Förderung junger Forscherinnen und Forscher etabliert. Dieses Programm unterstützt Doktorandinnen und Doktoranden sowie junge Gruppenleitungen durch Mentoring, Personalentwicklung und finanzielle Mittel für Reisen und Grants. Ziel ist es, strukturierte Graduiertenprogramme zu schaffen, die nicht nur aktuelle akademische Standards erfüllen, sondern auch langfristige Perspektiven für die Teilnehmenden bieten.
Interdisziplinarität im Fokus
Ein weiterer Schwerpunkt des Argelander-Programms liegt in der Erweiterung hin zu einer ganzheitlichen Wissenschaft. Hierzu sollen interdisziplinäre Aspekte wie Philosophie, Ethik, Kultur, Politik und Religion in die Forschungsprogramme integriert werden. Diese konzeptionelle Ausrichtung zielt darauf ab, den Austausch von Ideen zu fördern und innovative Lösungsansätze für komplexe wissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln.
Die Prorektorin selbst forscht als Neurophysiologin und Genetikerin und hat sich der Allianz NeurotechEU angeschlossen. Diese europäische Kooperation fokussiert sich auf die Übersetzung neurowissenschaftlicher Erkenntnisse in technologische Anwendungen. Ihr Ziel ist es, die nächste Generation von Studierenden und Berufstätigen auszubilden und Barrieren im Ausbildungsmarkt abzubauen.
Mapping Variant Textuality: Ein neues Forschungsprojekt
Zusätzlich zu den bestehenden Programmen hat die Universität Bonn ein neues Forschungsprojekt mit dem Titel „Mapping Variant Textuality“ ins Leben gerufen. Dieses Projekt, das von 10/2022 bis 09/2024 läuft, untersucht die Textgeschichte des Buches Numeri (4. Buch Mose) aus dem Alten Testament. Die Analyse umfasst verschiedene Textzeugen in hebräischer, griechischer, syrisch-aramäischer und lateinischer Sprache.
- Ziel des Projekts: Erstellung einer umfassenden und klassifizierten Liste der Textvarianten.
- Arbeitshypothese: Übereinstimmungsmuster zwischen Textzeugen deuten auf non-lineare Überlieferungsprozesse hin.
- Belege: Erste Analyse von Numeri 25 und der Qumran-Rolle 4QNumb.
Die Ergebnisse sollen nicht nur einen methodischen und anwendungsorientierten Beitrag zur Text- und Literargeschichte leisten, sondern auch Mehrdeutigkeiten in religiösen Traditionen untersuchen. Vorbereitungen für einen umfassenden Drittmittelantrag sind bereits in Arbeit, was zeigt, dass die Forschung an der Universität Bonn dynamisch und zukunftsorientiert ist.
Die Prorektorin beschreibt sich selbst als energiegeladen, neugierig und idealistisch. Diese Eigenschaften treiben sie nicht nur in ihrer eigenen Forschung an, sondern auch in ihrem Engagement für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Bonn.
Für weitere Informationen über die Forschung und Aktivitäten der Universität Bonn besuchen Sie bitte die Webseite der Universität Bonn oder die Seite über die Argelander-Stipendien.