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Agroforstwirtschaft im Aufschwung: Universitäten fördern nachhaltige Lösungen!

Die Kooperation zwischen der Universität Hohenheim und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zielt auf die Förderung der Agroforstwirtschaft ab, um nachhaltige Landnutzung in Forschung, Lehre und Praxis zu entwickeln. Diese Methode kombiniert Bäume und Büsche mit Ackerbau oder Weidewirtschaft und ist besonders relevant in Deutschland, insbesondere in Baden-Württemberg, wo alte Streuobstwiesen wiederbelebt werden können.

Ein erstes Treffen der Kooperationspartner stellte konkrete Schritte zur Zusammenarbeit fest. Die Agroforstwirtschaft wird als Lösung für viele ökologische und landwirtschaftliche Herausforderungen angesehen. Ein unterzeichnetes Memorandum of Understanding im Juli 2024 markiert den Start dieser vielversprechenden Initiative. Die Planungen umfassen nicht nur gemeinsame Lehrveranstaltungen, sondern auch die Betreuung von Master- und Doktorarbeiten sowie die Beantragung von Forschungsvorhaben.

Strategien für die Zukunft

Wie im Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltfragen erwähnt wird, sind nachhaltige Landnutzungsstrategien entscheidend, um Herausforderungen wie Klimaschutz und Ernährungssicherheit zu bewältigen. Die Agroforstwirtschaft hat dabei das Potenzial, sowohl Kohlenstoff zu speichern als auch die Biodiversität zu erhalten. Unter den vorgeschlagenen Maßnahmen wird die Agroforstwirtschaft als Schlüsselstrategie für die Renaturierung degradierten Ökosysteme und die Diversifizierung von Landwirtschaftssystemen hervorgehoben.

Die Vorteile dieser Multifunktionalität wurden in wissenschaftlichen Studien belegt. So trägt die Agroforstwirtschaft zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt, zur Erosionsminderung sowie zur gesteigerten Bodenfruchtbarkeit und Wasserverfügbarkeit bei. Über 68 Baumarten, darunter Walnuss und Obstbäume, wurden in deutschen Agroforstsystemen nachgewiesen.

Moderne Agroforstsysteme und ihre Anwendung

Agroforstsysteme, die bis ins 19. Jahrhundert in Deutschland verbreitet waren, gewinnen aufgrund der Klimakrise zunehmend an Bedeutung. Moderne Ansätze nutzen praktische landwirtschaftliche Produktionstechniken und integrieren Ackerbau unter Bäumen (silvoarables Systeme) sowie Weideflächen unter Bäumen (silvopastorales Systeme). Der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) betont die Notwendigkeit, Agroforstsysteme in der nationalen und internationalen Landwirtschaft stärker zu berücksichtigen.

Bisher gibt es in Deutschland 161 registrierte Agroforstflächen, die insgesamt über 1.304 Hektar einnehmen. Die Mehrheit dieser Flächen befindet sich in Bayern, Niedersachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg. Die Bundesregierung plant, im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 die Agroforstflächen bis 2027 auf 11.500 Hektar zu erweitern.

Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis für die Verbreitung der Agroforstwirtschaft ist, um sowohl ökologischen als auch ökonomischen Herausforderungen zu begegnen. Die Umsetzung dieser Strategien könnte nicht nur zur Sicherstellung der Nahrungsmittelproduktion beitragen, sondern auch den Biodiversitätserhalt vorantreiben.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-hohenheim.de
Weitere Infos
agroforst-info.de
Mehr dazu
oekolandbau.de

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