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Heidelberg erinnert: Ausstellung und Vorlesung zum Kriegsende 1945

Am 17. April 2025 wird an zahlreichen Orten in Deutschland und darüber hinaus der Erinnerungs- und Gedenkkultur eine zentrale Rolle zuteil. Dies ist besonders markant im Kontext des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen, die bis zur Gegenwart nachwirken. Die Ruperto Carola Ringvorlesung »1945: Epochenschwelle und Erfahrungsraum« an der Universität Heidelberg, geleitet von Prof. Dr. Manfred Berg, zielt darauf ab, die Erinnerungskultur zu stärken. Diese Initiative tritt besonders ins Licht mit dem Hintergrund des aktuellen russischen Angriffs auf die Ukraine, welcher die Fragestellungen der Vergangenheit in ein neues Licht rückt. uni-heidelberg.de berichtet, dass die Vorlesung zwei Perspektiven beleuchtet: erstens die Rückschau auf den Schluss des Zweiten Weltkriegs im Kontext des 20. Jahrhunderts und zweitens die Rekonstruktion des menschlichen Erlebens und Leidens in dieser Zeit.

Neun Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Österreich und den USA werden diese komplexen Themen in lokalen, nationalen und internationalen Kontexten erörtern. Parallel zu dieser akademischen Auseinandersetzung findet die Fotoausstellung „1945: Heidelberg – alle(s) verloren?“ statt, die in das Erfahrungsfeld der Menschen in Heidelberg nach dem Kriegsende einführt. Die Ausstellung wurde von Prof. Dr. Frank Engehausen und seinen Doktoranden konzipiert und wird zentrale Aspekte wie den Einmarsch der Amerikaner, die Entnazifizierung sowie die Versorgungslage in der Stadt behandeln. Sie wird am 4. Mai 2025 eröffnet und ist bis zum 11. Juli 2025 zugänglich.

Erinnern durch Fotografie

Die Ausstellung „1945: Leonard McCombe – Nach dem Krieg / Aftermath of War“ bietet noch einen weiteren wichtigen Zugang zur Erinnerung an diese Zeit. Sie zeigt erstmals in Deutschland Aufnahmen des Kriegskorrespondenten Leonard McCombe, der das Schicksal der Überlebenden zwischen 1944 und 1946 dokumentierte. Durch die Verbindung von Fotografie und Zitat, sowie Audiobeiträgen des Fotografen, wird den Besucherinnen und Besuchern ein eindringlicher Eindruck vom Leben nach dem Krieg vermittelt. Beide Ausstellungen sind montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr zugänglich, und die öffentliche Vortragsreihe wird am 5. Mai mit einem Vergleich der Kriegsenden von 1918 und 1945 durch Prof. Dr. Jörn Leonhard eröffnet.

Des Weiteren wird am 27. Januar 2025 der Internationale Gedenktag für die Opfer des Holocaust in Berlin begangen. bpb.de hebt hervor, dass das Gedenken am Denkmal für die ermordeten Juden Europas, das 2005 eingeweiht wurde, traditionell hohen politischen und gesellschaftlichen Stellenwert genießt. Trotzdem wird die Erinnerungskultur durch Herausforderungen wie politischen Unwillen und finanzielle Schwierigkeiten belastet. Der Bundestagsbeschluss von 1992 für das Sinti- und Roma-Denkmal, das erst 20 Jahre später eingeweiht wurde, verdeutlicht diese Problematik.

Herausforderungen der Erinnerungskultur

Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bleibt eine essentielle, wenn auch schwierige Aufgabe. Trotz des wachsenden Abstands zu den historischen Ereignissen bleibt die Aufklärung über Menschenrechte und die verdammte Geschichte des NS-Regimes von zentraler Bedeutung. In diesem Kontext erwähnt deutschlandfunkkultur.de den zeitlosen Satz der Schriftstellerin Christa Wolf: „Das Vergangene ist nicht tot. Es ist nicht einmal vergangen.“ Die Gegner und Opfer des Holocaust verschwinden langsam aus dem gesellschaftlichen Diskurs, was den Gedanken an die Bedeutung einer lebendigen Erinnerung an den Holocaust wie auch an die Verhinderung von Diskriminierung verstärkt.

Die gesellschaftliche Integration wird neu überdacht; es besteht die Herausforderung, auch die Stimmen verschiedener Opfergruppen in die Diskussion über Antisemitismus und Holocaust einzubeziehen. In Anbetracht der Heterogenität der deutschen Gesellschaft muss ein offenes Gespräch über diese Themen gefördert werden, um ein tiefere Verständnis der Menschenwürde zu erreichen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-heidelberg.de
Weitere Infos
bpb.de
Mehr dazu
deutschlandfunkkultur.de

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