
Die Universität Paderborn hat kürzlich ein innovatives Projekt ins Leben gerufen, das das Lernen in der Chemie revolutionieren könnte. Studierende erhalten die Möglichkeit, Praktika im „VirtuChemLab“ durchzuführen, welches auf modernste Virtual-Reality-Technologie setzt. Diese Initiative ist Teil des Projekts „VRLabTutor“, das darauf abzielt, das virtuelle Labor um eine KI-basierte Assistenz zu erweitern. Hendrik Peeters, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Chemiedidaktik, koordiniert die Aktivitäten.
Das Projekt wurde durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) im Rahmen der Förderlinie „FREIRAUM 2025“ mit rund 360.000 Euro für einen Zeitraum von zwei Jahren gefördert. Diese Unterstützung ermöglicht es der Universität, innovative Lehrformate zu entwickeln, die sowohl zeit- als auch ortsunabhängig sind, und die Studierenden so optimal auf reale Laborsituationen vorbereiten.
Virtuelle Experimente und KI-Unterstützung
Das „VirtuChemLab“ bietet eine realitätsnahe Umgebung, in der chemische Experimente durchgeführt werden können. Die KI-Assistenz, die in Avatarform auftritt, gibt individuelles Feedback und beantwortet Fragen zu den Experimenten. Diese technische Neuerung findet ihre Wurzeln in einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen der Chemiedidaktik und der Informatik. Studierende des Masterstudiengangs Computer Science sind aktiv in curricular verankerten Projektgruppen beteiligt, was die praktische Anwendung des Gelernten unterstützt.
Um die KI-Assistenz an die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer anzupassen, finden regelmäßige Usertests durch Chemiestudierende statt. So wird sichergestellt, dass die Assistenz nicht nur funktional ist, sondern auch den Anforderungen der Studierenden gerecht wird. Dies soll dazu beitragen, Unsicherheiten abzubauen, die oft mit praktischen Laborarbeiten verbunden sind.
Evaluation und Zukunftsaussichten
Die hochschuldidaktische Begleitung erfolgt durch die Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik der Universität Paderborn. Ihre Unterstützung sichert die Qualität und den Transfer der Projektergebnisse in andere Fächer und Kontexte, was für die erfolgreiche Implementierung an der Hochschule entscheidend ist.
Die Evaluation des erweiterten „VirtuChemLab“ ist bis März 2027 angesetzt. In dieser Zeit soll die Integration in bestehende Lehrveranstaltungen erfolgen. Eine projektbezogene Webseite und soziale Medien informieren kontinuierlich über den Fortschritt des Projekts. Die Software soll nach erfolgreicher Auswertung veröffentlicht und langfristig in der Lehre etabliert werden.
Dieser zukunftsweisende Ansatz der Universität Paderborn könnte das grundlegende Verständnis und die praktischen Fähigkeiten der Studierenden in Chemie transformieren, wie uni-paderborn.de berichtet.
Über die Internetseite des Projekts sind zudem Informationen rund um die Entwicklung und den Einsatz der Technologien abrufbar, um weiteres Interesse und Engagement für das Thema zu fördern, erläutert die Chemiedidaktik Wuppertal.