
Am 22. April 2025 wurde das Forschungsprojekt „Freiraum 2025 – HyFlexMath“ an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg vorgestellt. Unter der Leitung von Dr. Christian Spannagel, Professor für Mathematikdidaktik, zielt das Projekt darauf ab, eine innovative Lernumgebung für Lehramtsstudierende zu schaffen. Diese Lernumgebung soll es den Studierenden ermöglichen, flexibel und erfolgreich an Mathematik-Kursen teilzunehmen. Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert das Projekt mit rund 369.000 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren.
Zu den geplanten Maßnahmen gehören die didaktische Konzeption eines neuen Lehrkonzepts sowie die Entwicklung entsprechender Lernmaterialien. Darüber hinaus wird eine technische Plattform realisiert, die den Studierenden ermöglicht, den Unterricht sowohl in Präsenz als auch online zu verfolgen. Die Evaluation dieses Einsatzes erfolgt direkt mit den betroffenen Studierenden.
Innovative Lehrformate
Das Projekt verfolgt den Ansatz, verschiedene Lehrformate zu kombinieren. Dazu gehören das Inverted Classroom Model, das HyFlex-Modell sowie Massive Open Online Courses (MOOCs). Beim Inverted Classroom kommentieren Studierende aufgezeichnete Vorlesungen und bereiten sich selbstständig auf die Präsenztreffen vor. Diese Treffen im Hörsaal dienen dann der Diskussion von Inhalten und gemeinsamer Problemlösung.
Das HyFlex-Modell ermöglicht es, Präsenzveranstaltungen sowohl vor Ort als auch online zu verfolgen. Diese hybriden Formate beinhalten eine Aufzeichnung der Sitzungen, um eine Online-Teilnahme zu unterstützen. Das Projekt adressiert zudem die Herausforderungen, die mit mathematischer Zusammenarbeit in Online-Umgebungen verbunden sind, wie die Ungleichheit der Zugangsmöglichkeiten.
Zur Unterstützung der HyFlex-Lehre verfügt die University of Windsor über mehr als 20 Klassenräume, die mit Live-Streaming-Funktionen ausgestattet sind. Zudem stehen 15 mobile HyFlex-Einheiten zur Verfügung, die es den Studierenden ermöglichen, zwischen der Teilnahme vor Ort und online zu wählen. Informationen sowie Ressourcen zu HyFlex-Klassenräumen können auf der Website der University of Windsor abgerufen werden.
Auswertung und Herausforderungen
Das Projekt in Heidelberg testet die neue Lernplattform in einer Mathematik-Lehrveranstaltung für das Grundschullehramt mit etwa 150 Studierenden. Die Moderation erfolgt durch Tutor:innen, die die Erarbeitung sowie die Verwendung der Plattform begleiten. Die Ergebnisse dieser Evaluation werden dokumentiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Dennoch bringt die HyFlex-Lehre auch Herausforderungen mit sich, die als Hybriditätsgraben bezeichnet werden. Dieser Graben trennt Vor-Ort-Studierende von denjenigen, die online teilnehmen. Zu den Hauptproblemen gehören die ungleiche Verfügbarkeit von Technologien, Motivationsprobleme aufgrund der fehlenden physischen Präsenz und erschwerte Interaktion zwischen den Studierenden und den Lehrenden. Lehrende sind gefordert, ihre Strategien anzupassen, um den verschiedenen Bedürfnissen beider Gruppen gerecht zu werden und gemeinsame Lernergebnisse zu erzielen.
Insgesamt zeigt das Projekt „Freiraum 2025 – HyFlexMath“, wie moderne Technologien und innovative Lehransätze kombiniert werden können, um eine flexible und interaktive Lernumgebung zu schaffen, die den heutigen Anforderungen gerecht wird. Die Herausforderung liegt jedoch darin, sicherzustellen, dass alle Studierenden, unabhängig von ihrem gewählten Teilnahmemodell, die bestmögliche Lernerfahrung erhalten.
Für weiterführende Informationen zur HyFlex-Lehre sind die Ressourcen der University of Windsor hilfreich. Detaillierte Erklärungen zu Herausforderungen und Lösungen werden auf den Seiten der TU Darmstadt bereitgestellt.