Allgemein

Brandenburgs Dialekte im Wandel: Ein Archiv der vergessenen Wörter!

Am 8. Mai 2025 wird die Bedeutung der märkischen Mundart in der heutigen Zeit beleuchtet. Der Dialekt, der über Generationen hinweg von den Menschen in Brandenburg gesprochen wurde, hat sich im ländlichen Raum stark verändert. Viele Wörter und Wendungen sind in Vergessenheit geraten, was den Wert der Erhaltung und Dokumentation dieser Sprachform besonders unterstreicht. Ein entscheidendes Projekt, das sich dieser Herausforderung widmet, ist das Brandenburg-Berlinische Spracharchiv (BBSA) der Universität Potsdam.

Von 2016 bis 2022 wurde unter der Leitung von Ulrike Demske ein umfassendes Digitalisierungsprojekt durchgeführt. Dabei wurden 22.153 Fragebögen digitalisiert, die zwischen 1950 und 1970 von mehr als 2.000 Dialektsprechenden ausgefüllt wurden. Diese Fragebögen lagen jahrzehntelang in Containern und Schränken des Instituts für Germanistik, bis sie wiederentdeckt und aufbereitet wurden. Zu den Befragten gehörte auch August Höhne, Jahrgang 1889, der exemplarisch für die sprachliche Vielfalt dieser Region steht.

Die Rolle des Brandenburg-Berlinischen Spracharchivs

Das BBSA hat das Ziel, umgangssprachliche Wörter, Redensarten und Abzählreime zu dokumentieren. Die Aufzeichnungen stammen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und zeigen lexikalische sowie syntaktische Besonderheiten der brandenburgischen Dialekte. Diese Ergebnisse sind auf ortsbezogene Abfragen im Archivs zugänglich. Das Archiv enthält zusätzlich Tonaufnahmen von Dialektsprechern, welche die Vielfalt und den Klang der alten Mundarten lebendig machen.

Ein wichtiger Aspekt der Dialektforschung ist jedoch die fortwährende Veränderung der Sprache. Der Einfluss der Hochsprache und insbesondere des Berlinischen hat dazu geführt, dass viele dialectale Ausdrucksformen nivelliert wurden. Der Wandel ist auch spürbar in der Veränderung von Pronomen und deren Bedeutungen. Die Varianz der Dialekte in Brandenburg ist jedoch nach wie vor beeindruckend, geprägt von slawischen, niederdeutschen und französischen Einflüssen.

Aktuelle Forschungsprojekte und Anfragen

Mit der Digitalisierung der Materialien hat die Universität Potsdam den Grundstein für weitere Forschung gelegt. Forscher und Studierende wie Luise Czajkowski suchen kontinuierlich nach aktuellen Sprechern der Dialekte, um neue Daten zu sammeln und den fortschreitenden Wandel der Sprache zu dokumentieren. Die Informationsressourcen sind entscheidend für die zukünftige Dialektforschung und halten somit zu einer lebendigen gesellschaftlichen Diskussion über Sprache und Identität an.

Die Benutzung des Online-Archivs ist durch eine Hilfeseite unterstützt, die Anleitungen bereitstellt. Bei Schwierigkeiten können Nutzer das Archivteam über die E-Mail-Adresse bbsa@uni-potsdam.de kontaktieren, um Anregungen oder Hinweise zur Verbesserung der Nutzung zu geben.

Für weitere Informationen zum Thema Dialektforschung und ihren Aufgaben sind die Leser eingeladen, die Seiten von dialektforschung.phil.fau.de zu besuchen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-potsdam.de
Weitere Infos
bbsa-potsdam.de
Mehr dazu
dialektforschung.phil.fau.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert