
Am 7. Mai 2025 wurde der „CAMPUS PREIS: Forschen für nachhaltige Zukunft“ an der Universität Bremen verliehen, der in diesem Jahr eine Dissertation und zwei Masterarbeiten auszeichnete. Preisträger sind Mariela Tapia, Rohit Samant und Niccolò Orlandi. Diese Auszeichnung würdigt herausragende wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit nachhaltiger Ressourcennutzung, Umweltschutz und Klimaschutz beschäftigen.
Mariela Tapia wurde für ihre Dissertation ausgezeichnet, in der sie Lösungen zur Stabilisierung der Stromversorgung in Ecuador untersucht. Diese basiert zurzeit überwiegend auf Wasserkraft und fossilen Brennstoffen, was durch den Klimawandel und damit verbundene Schwankungen in der Wasserverfügbarkeit vor große Herausforderungen gestellt wird. Tapia hat meteorologische Datensätze für 21 Jahre Sonneneinstrahlung und 14 Jahre Winddaten erstellt, die zeigen, dass ein geplanter Ausbau von Wind- und Solarenergie eine wichtige Lösung darstellen kann. Ihr Ziel ist die Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems für Ecuador, um die Stromversorgung flexibel anzupassen.
Forschungsbeiträge zur marinen Geowissenschaft
Rohit Samant erhielt die Auszeichnung für seine Masterarbeit im Bereich Marine Geowissenschaften. Er untersuchte die Wasserstandsveränderungen im Kaspischen Meer, das keinen natürlichen Abfluss besitzt. Samants Forschung hat alarmierende Ergebnisse hervorgebracht, da Klimamodelle prognostizieren, dass der Wasserspiegel bis Ende des Jahrhunderts um bis zu 14 Meter sinken könnte. Diese Entwicklung würde nicht nur ein Viertel der Wasserfläche austrocknen, sondern auch über 130 Fischarten sowie 100 Vogelarten bedrohen. Die Ergebnisse seiner Arbeit fanden Verwendung im Rahmen eines Arbeitspapiers des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zur Klimakonferenz in Baku (COP29).
Niccolò Orlandi wurde für seine Masterarbeit ausgezeichnet, die an der Universität Bremen und am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) entstand. In seiner Forschungsarbeit analysierte er die nachhaltige Nutzung mariner Ressourcen auf Tobago, einer Region mit unerschlossenen natürlichen Ressourcen. Der Fokus liegt auf der wirtschaftlichen Potenzialausschöpfung in den Bereichen Tourismus, Fischerei und Schiffbau. Orlandi identifizierte dringenden Handlungsbedarf, insbesondere in der Fischerei und im Tourismus, und unterbreitete Vorschläge zur Förderung traditioneller Fischereimethoden sowie zur Entwicklung umweltfreundlicher Aquakultur. Sein Ziel ist es, die ursprüngliche Inselnatur zu bewahren und gleichzeitig ökonomische Zukunftsoptionen zu schaffen.
Der CAMPUS PREIS im Kontext der Nachhaltigkeit
Der CAMPUS PREIS wurde 2016 ins Leben gerufen und wird jährlich von der KELLNER & STOLL-STIFTUNG, dem ZMT, der Universität Bremen und dem Alumni-Verein vergeben. Die Dotierung beträgt 3.000 Euro und soll nicht nur die Preisträger würdigen, sondern auch Impulse aus der Wissenschaft für eine nachhaltige Zukunft setzen.
Für weitere Informationen über den CAMPUS PREIS und die ausgezeichneten Arbeiten lesen Sie mehr bei Universität Bremen und über die Blue Economy unter vividam.