
Am 25. April 2025 wurde in Baden-Baden der Schöck Hochschulpreis „Urban Roof Space“ verliehen. Dieses Engagement fördert die Auseinandersetzung mit dem Thema „fünfte Fassade“ – dem Dach. Der Preis, der bereits in seiner dritten Auflage im Wintersemester 2024/2025 ausgeschrieben war, wird durch AIT-Dialog und die Schöck Bauteile GmbH unterstützt. An dem Wettbewerb nahmen Studierende von drei renommierten Universitäten teil: der HafenCity Universität Hamburg, der Technischen Universität Berlin und der Bergischen Universität Wuppertal.
Das Wettbewerbsthema „Urban Roof Space“ fokussierte sich auf die Nutzung und Gestaltung von Dachflächen, die als integrale Elemente der Stadtgestaltung gelten. Diese Flächen bieten großes Potenzial für innovative und nachhaltige Lösungen, darunter Begrünungen, Photovoltaikanlagen und alternative Nutzungsformen. Dächer machen bis zu 25% der urbanen Gebiete aus, was in Deutschland immerhin 2% der Gesamtfläche entspricht. Dennoch werden bislang nur etwa 9% dieser Dachflächen für nachhaltige Zwecke, wie beispielsweise Photovoltaik und Begrünungen, genutzt.
Preisträger und Jury
Die Preisverleihung war ein Höhepunkt für rund 100 Teilnehmende, deren Projekte von einer hochkarätigen Jury bewertet wurden. Der erste Preis ging an Bennet Frick von der HafenCity Universität Hamburg für sein Konzept „Adaptive Roof“. Die Plätze zwei und drei belegten Natalie Mateja und Anne Tsega mit „Grünes Zukunftswohnen“ sowie Anastasia Karch und Finja Neubacher, die für ihre Bachelorthesis „Bewegte Dachlandschaft“ eine Anerkennung erhielten. Unter der Betreuung von Prof. Ing. Dirk Krutke und Prof. Antje Stockmann entwickelten die Studierenden kreative Ansätze, die einen Perspektivwechsel „die Stadt von oben“ einforderten und neue Nutzungsmöglichkeiten für Dächer aufzeigen.
Die Jury-Urteile sind online einsehbar und bieten einen Einblick in die Vielzahl an Ideen, die in den Wettbewerb eingeflossen sind. Diese Initiative ist nicht nur ein Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Stadtplanung, sondern fördert auch die Diskussion um die Herausforderungen der urbanen Verdichtung.
Städtebau und gesellschaftliche Relevanz
Die Diskussion über Dacharchitektur ist über Jahrzehnte hinweg von bedeutenden Persönlichkeiten, wie Le Corbusier und Mies van der Rohe, geprägt worden. Der so genannte „Dächerstreit“ zeigt die gegensätzlichen Philosophien in der Dachgestaltung auf, zwischen Flachdach- und Steildachnutzung. Im Kontext der heutigen urbanen Herausforderungen, insbesondere des Platzmangels in Metropolen, wird die Nutzung von Dachflächen als eine essentielle Notwendigkeit betrachtet, um die Vielfalt und Lebendigkeit des städtischen Lebens zu fördern.
Vorteile von Dachbegrünungen sind unter anderem die nachhaltige Regenwassernutzung, die Steigerung der Artenvielfalt sowie die Vermeidung von Wärmeinseln. Diese Aspekte tragen zu einem gesunden Stadtklima bei und steigern die Lebensqualität der Stadtbewohner. Das Ziel des Ideenwettbewerbs „Urban Roof Space“ ist es, über traditionelle Ansätze hinaus neue Perspektiven und Impulse zu schaffen, um die Potenziale der Dächer besser zu nutzen und integrative, lebendige Stadtstrukturen zu fördern.
Der Schöck Hochschulpreis fungiert somit als wichtiges Instrument, um Studierende zur Entwicklung innovativer Lösungen im Bereich der urbanen Raumgestaltung zu motivieren und den dringenden Herausforderungen der modernen Stadtplanung Rechnung zu tragen.
Für weitere Informationen über den Wettbewerb und die Preisträger verweisen wir auf die Berichterstattung von HafenCity Universität Hamburg, mehr Details zum Hochschulpreis sind bei AIT-XIA Dialog erhältlich, und eine umfassende Analyse zu städtischen Herausforderungen gibt es bei Urbane Gestaltungen.