
Andreas Winter, ein renommierter Quanteninformatiker, wurde am 5. Mai 2025 mit der Humboldt-Professur der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Diese Professur, die das Ziel verfolgt, Informatik mit den neuesten Entwicklungen in der Quantenwissenschaft zu verbinden, ist mit einem Preisgeld von fünf Millionen Euro der höchstdotierte Forschungspreis Deutschlands. Die Universität zu Köln hat damit zum achten Mal eine solche Professur erhalten und zeigt damit ihr Engagement für die interdisziplinäre Forschung im Bereich der Quanteninformatik.
Winter trat seine Professur für „Quantum Information and Computing“ bereits am 1. April 2025 an. Sein Ziel ist es, an der Universität zu Köln ein internationales Zentrum für Quanteninformationstheorie aufzubauen. Quanteninformation, die sich mit Informationen beschäftigt, die durch die Gesetze der Quantenmechanik beschrieben werden, eröffnet neuartige Perspektiven für die Informationsverarbeitung. Quanten-Bits oder Qubits, die sich gleichzeitig in Überlagerungen der Zustände 0 und 1 befinden können, ermöglichen revolutionäre Ansätze in der Kommunikation und Verarbeitung von Informationen.
Akademische Laufbahn und Forschungsschwerpunkte
Andreas Winter hat in den letzten zwei Jahrzehnten maßgebliche Beiträge zur Quanteninformatik geleistet und sich insbesondere mit der Quanten-Shannon-Theorie beschäftigt. Diese Theorie untersucht die physikalischen Grenzen der Speicherung, Übertragung und Verarbeitung von Informationen. Winters Forschungsarbeit verbindet die klassische Informationstheorie mit Konzepten aus der Physik und Informatik und hat sowohl theoretische als auch praktische Anwendungen hervorgebracht.
Sein akademischer Werdegang ist beeindruckend: er studierte Mathematik in Konstanz und Berlin und promovierte 1999 an der Universität Bielefeld. Seit 2006 war er Professor an der Universität Bristol und übernahm 2012 eine Professur an der Universitat Autònoma de Barcelona. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Humboldt-Forschungspreis sowie ein ERC Advanced Grant, was seine anerkannte Leistung im Forschungsfeld weiter unterstreicht.
Kooperationen und Zukunftsausblick
Ein zentrales Ziel der Universität zu Köln ist der Ausbau der Informatik zu einem vollwertigen Fachbereich innerhalb der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Im Rahmen dieser Entwicklung ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster ML4Q „Materie und Licht für Quanteninformation“ vorgesehen. Dies wird dazu beitragen, Quanteninformatik als interdisziplinäres Gebiet zwischen Physik und Informatik zu etablieren, mit einem besonderen Fokus auf Data Science und Künstliche Intelligenz.
Das Engagement der Universität zu Köln spiegelt sich auch in übergreifenden Initiativen wider, wie etwa dem Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie, das am 14. Januar 2025 an der Humboldt-Universität zu Berlin eröffnet wird. Diese Veranstaltung, die unter dem Motto „Quantum2025 – 100 Jahre sind erst der Anfang…“ stattfindet, soll den gesellschaftlichen Wert der Quantenwissenschaften in den Vordergrund rücken und zeigt das breite Interesse an diesem zukunftsorientierten Forschungsfeld.
Die Entwicklung von quantenoptischen Technologien und das Verständnis von Licht-Materie-Wechselwirkungen stehen dabei im Fokus. Insgesamt engagiert sich die Wissenschaftsgemeinschaft in Berlin, um die Stadt als internationales Zentrum für Quantentechnologien zu etablieren und die Synergien der drei Universitäten der Berlin University Alliance zu nutzen, um bahnbrechende Fortschritte in der Quantenforschung zu erzielen.
Die leistungsstarken Initiativen, die durch Andreas Winters Professur und die damit verbundenen Projekte initiiert werden, markieren einen bedeutenden Schritt in der Forschung an der Schnittstelle zwischen Informatik und Quantenmechanik.
Weitere Informationen zu Andreas Winters Forschung sowie zu den aktuellen Entwicklungen in der Quanteninformatik finden Sie unter Universität zu Köln, Humboldt-Stiftung und Humboldt-Universität zu Berlin.