
Am 8. Mai 2025 hat die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) zwei innovative Gebäude am Hubland-Campus Süd eingeweiht: das Forschungsneubau „Center of Polymers for Life“ (CPL) und ein neues Praktikumsgebäude der Fakultät für Chemie und Pharmazie. Diese Projekte sind Teil der Strategie der Universität, sich als führender Standort für Forschung und Lehre in Bayern zu positionieren.
Der Forschungsneubau CPL wird sich auf die Entwicklung neuer Kunststoffe für medizinische Anwendungen konzentrieren. Insbesondere wird er maßgeschneiderte Implantate fördern sowie künstliche Gewebemodelle entwickeln. Diese Modelle sollen Tierversuche in der Pharma- und Krebsforschung ersetzen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachrichtungen Chemie, Medizin, Materialwissenschaft, Biologie, Informatik und Ingenieurwesen wird hierbei eine zentrale Rolle spielen. Das CPL wird etwa 60 Arbeitsplätze schaffen und beherbergt das frisch gegründete Institut für Funktionsmaterialien und Biofabrikation (IFB), dessen bevorstehender Geschäftsführer Prof. Dr. Jürgen Groll ist. Laut uni-wuerzburg.de beläuft sich das Budget für den Bau auf rund 29,6 Millionen Euro, wobei 11,4 Millionen Euro vom Bund stammen.
Fortschritt in Forschung und Ausbildung
Das Praktikumsgebäude der Fakultät für Chemie und Pharmazie wird Platz für bis zu 500 Studierende bieten und ist eine wichtige Ergänzung zur Aufrechterhaltung der Lehrqualität im Chemiezentrum, das seit 1965 in Betrieb ist. Das Gebäude, mit Baukosten von etwa 58,8 Millionen Euro, wurde vollständig vom Freistaat Bayern finanziert. Es zielt darauf ab, notwendige Ausweichflächen während der Sanierung oder des Neubaus des Zentralbaus bereitzustellen. Zudem ist ein weiteres Laborgebäude zur Unterstützung dieser Sanierung geplant.
Die Eröffnung der neuen Gebäude wurde von Wissenschaftsminister Markus Blume, der auch eine Hightech Agenda-Plakette überreichte, gefeiert. Er hob die Bedeutung dieser Investitionen für die wissenschaftliche Gemeinschaft hervor. Die Gesamtinvestition für die beiden Neubauten beläuft sich auf ca. 95 Millionen Euro. Universitätspräsident Paul Pauli stellte die Wichtigkeit dieser Neuerungen für Forschung und Lehre in den Vordergrund und verwies auf die starken Positionen der JMU in internationalen Ranglisten. Im „World University Ranking by Subjects“ belegt die JMU in den Lebenswissenschaften Rang drei in Bayern und gehört zu den besten 11% weltweit, während sie in der Forschungsqualität auf Rang 16 weltweit und Platz eins in Deutschland steht.
Innovationen im CPL
Der Bau des CPL umfasst vier Geschosse mit einer Nutzfläche von etwa 1.560 Quadratmetern. Die Investition in Laborflächen und technische Infrastrukturen ist erheblich, da etwa 64% der Fläche für Forschungsarbeiten genutzt werden. Zusätzlich ist das Gebäude über einen unterirdischen Verbindungsgang an die Nanosystemchemie angebunden, wodurch ein effizienter Austausch von Materialien und Ideen zwischen den verschiedenen Forschungsbereichen gefördert wird.
Die innovative Architektur stammt von Telluride Architektur aus München. Während der Führung im CPL wurden moderne 3D-Drucker und Polymergerüste für medizinische Anwendungen vorgestellt, die die zukünftige Forschung in der biologischen Materialwissenschaft revolutionieren könnten. Diese Technologien repräsentieren die nächste Stufe in der Entwicklung von Produkten, die für regenerative Therapien, wie beispielsweise für Knorpel und Knochen, eingesetzt werden sollen.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Dekanin Leane Lehmann betonten ebenfalls die Stärkung des Universitätsstandorts und hoben die wissenschaftliche Innovationskraft der Fakultät hervor. Die Kombination aus Forschung, Entwicklung und qualitativ hochwertiger Lehre macht die Universität Würzburg zu einem Vorreiter in der Wissenschaft.