
Am 9. Mai 2025 stellte Prof. Dr. Julia Affolderbach zusammen mit ihrem Forschungsteam ein innovatives Projekt vor, das von der VolkswagenStiftung gefördert wird. Unter dem Namen „Plastik-Pop-Up-Cycle“ hat die Mobilitätsinitiative das Ziel, Menschen in der Region und darüber hinaus für das Thema Plastikrecycling zu sensibilisieren. Auf der BNE-Fachtagung in Linz am Rhein wurde das Konzept erstmals präsentiert, das eine Erweiterung eines bestehenden Projekts darstellt.
Die Initiative appelliert an Schulen und Institutionen, sich aktiv mit den Themen Abfallvermeidung und Recycling auseinanderzusetzen. Bis zu den Sommerferien sind bereits alle Plätze in der Plastikrecyclingwerkstatt ausgebucht. Ab dem 18. August können Schulklassen über die Webseite der Universität Anfragen für zukünftige Bildungsangebote stellen.
Forschung zur Ressourcennutzung
Zusätzlich zu den Aktivitäten rund um das Plastik-Pop-Up-Cycle gibt es eine Vielzahl anderer Forschungsprojekte, die sich mit der nachhaltigen Nutzung von Abfall beschäftigen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Plattform MyPro, die von Dr. Hannes Hinneburg und Dr. Gita Naseri geleitet wird. Hierbei steht die nachhaltige Produktion von Myzelmaterial aus gentechnisch veränderten filamentösen Pilzen im Fokus, unterstützt durch Fördermittel von etwa 1,3 Millionen Euro.
Ein weiteres Projekt mit dem Namen REARRANGE, unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. David Montag und seinen Kollegen von der RWTH Aachen, zielt darauf ab, mineralische Rückstände aus der Phosphorrückgewinnung als Sekundärrohstoff in der Baustoffindustrie zu nutzen. Es wurde mit circa 1,4 Millionen Euro gefördert. Daher zeigt sich, dass das Recycling immer mehr in den Fokus der Forschung rückt.
Wachsende Abfallmengen und innovative Lösungen
Die Abfallmenge in Deutschland ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Im Jahr 2022 betrug der Pro-Kopf-Anteil an Siedlungsabfällen 606 kg, während der EU-Durchschnitt bei nur 513 kg liegt. Trotz einer positiven Entwicklung, bei der die Recyclingquote von 39,5 % im Jahr 1995 auf 69,3 % im Jahr 2022 stieg, bleibt die Herausforderung, die Umweltbelastungen durch Abfall effektiv zu minimieren.
Moderne Technologien spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Trennung und Verarbeitung von Abfällen. Fortschritte im chemischen Recycling sowie in enzymatischen Verfahren ermöglichen die Wiederverwertung von schwer recycelbaren Materialien. Diese Technologien helfen nicht nur, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, sondern sind auch erforderlich, um die sich ständig verknappenden Rohstoffe effizienter zu nutzen.
Künstliche Intelligenz und Mikro-Fabriken bieten neue Ansätze und dezentrale Lösungen zur Verarbeitung von Elektroschrott. Diese Systeme verbessern die Effizienz in Recyclinganlagen und sichern die Qualität der Rohstoffe. Sie adressieren eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit: die globale Zunahme an Abfall und die Notwendigkeit, Ressourcen nachhaltig zu managen.
Insgesamt zeigt sich, dass innovative Projekte und Technologien für eine nachhaltige Zukunft entscheidend sind. In Anbetracht steigender Abfallmengen und der begrenzten Rohstoffverfügbarkeit ist der Fokus auf effiziente Recyclinglösungen wichtiger denn je. Daten von wissenschaft.de belegen, dass moderne Recyclingverfahren dazu beitragen, die Umweltauswirkungen unseres Konsumverhaltens zu reduzieren, und dass nachhaltiges Handeln nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist.