
Am 16. Mai 2025 sind Vertreter*innen der neun Partneruniversitäten der Europäischen Hochschulallianz NEOLAiA in Ostrava, Tschechien, zusammengekommen. Zu den Anwesenden gehörte auch die Universität Bielefeld, die eine Schlüsselrolle in den aktuellen Entwicklungen innerhalb der Allianz spielt. Der Höhepunkt des Treffens war die feierliche Unterzeichnung der D&I NEOcharter, die im Rahmen eines Arbeitspakets zu Diversität und Inklusion erarbeitet wurde und von der Universität Bielefeld koordiniert wird. Die Rektorin Professorin Dr. Angelika Epple sowie Professorin Dr. Michaela Vogt unterzeichneten die Charta im Namen der Universität.
Die D&I NEOcharter bekräftigt das Engagement der Allianz für Vielfalt, Gleichstellung und Integration und skizziert zentrale Prinzipien und Verpflichtungen für ein inklusives Hochschulumfeld. Alle Mitglieder der Allianz haben sich verpflichtet, ihre Ansätze an diesen Grundsätzen auszurichten, um eine nachhaltige Verbesserung der Diversität und Teilhabe an den Hochschulen zu erreichen. Die internationale Arbeitsgruppe, unter der Leitung von Professorin Dr. Michaela Vogt und ihrer Co-Leiterin Dr. Amelie Labusch, hat die Entwicklung und Umsetzung dieser Charta maßgeblich vorangetrieben. Die Unterstützung durch Expert*innen der Universität Bielefeld war für diesen Prozess entscheidend.
Strategische Gespräche und Workshops
Das Treffen in Ostrava dauerte vom 13. bis 15. Mai und umfasste neben der Unterzeichnung der NEOcharter strategische Diskussionen über die künftigen Aktivitäten von NEOLAiA sowie Workshops zur Vertiefung der D&I-Themen. Vertreter*innen verschiedener Gremien und Delegierte neuer europäischer Hochschulen waren zum Austausch über Best Practices eingeladen. Ein Fokus des Arbeitspakets ist die Entwicklung von D&I-Werten und -Richtlinien, die durch die NEOcharter repräsentiert werden.
Besonderes Augenmerk legt die Allianz auch auf die Sammlung von Best Practice-Beispielen in einer Datenbank (D&I NEObest) sowie auf Schulungen und Mentor*innen-Programme für Mitarbeitende und Studierende (D&I NEOstaff und D&I NEOmentors). Diese Initiativen sollen dazu beitragen, ein inklusives Klima an den Hochschulen zu fördern und die Integration von Diversitätskonzepten in den Hochschulalltag zu gewährleisten.
Europäische Hochschulallianzen im Überblick
Im Kontext der Europäischen Hochschulallianzen verfolgt die NEOLAiA Allianz ähnliche Ziele wie andere Allianzen, die seit der Forderung der EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2017 ins Leben gerufen wurden. Insgesamt gibt es mittlerweile 41 Hochschulallianzen, die Konzepte umsetzen, um Diversität und Chancengleichheit unabhängig von Herkunft, sozioökonomischem Hintergrund oder Gesundheitszustand zu fördern. Diese Allianzen, zu denen auch ENGAGE.EU, ENLIGHT, EUniWell und EuroTeQ gehören, entwickeln nachhaltige Konzepte für Chancengleichheit und interkulturelles Lernen.
Beispielsweise setzt ENGAGE.EU auf den erleichterten Zugang zu Bildung. Die Allianzen fördern Stipendien für unterrepräsentierte Gruppen und unterstützen Austauschstudierende bei der Finanzierung ihrer Auslandsaufenthalte. ENLIGHT hingegen hat das Ziel, Marginalisierung zu reduzieren und Teilhabe zu stärken, indem Konzepte für Chancengleichheit entwickelt werden. Zudem fördert EUniWell die Diversität in der Lehrerbildung und EuroTeQ etabliert innovative Lernformate, die interdisziplinäres Lernen ermöglichen.
Die Umsetzung dieser ambitionierten Ziele erfordert ein starkes Engagement und Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen in Europa, was durch die NEOLAiA Allianz und ihre D&I NEOcharter weiter vorangetrieben wird. Damit wird nicht nur die Vielfalt im Bildungssektor gefördert, sondern auch das Potenzial für zukünftige Generationen verbessert, gleichberechtigte Chancen im Bildungsbereich zu nutzen.