
Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) hat am 19. Mai 2025 die bevorstehende Einführung von deutsch-ukrainischen Studiengängen in den Bereichen Jura und Wirtschaft bekannt gegeben. Diese Initiative ist Teil des Projekts „Learning and Teaching Together. A German-Ukrainian University Network (LTT)“, das im Juli 2025 starten soll. Laut europa-uni.de wird das Projekt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) bis 2029 mit 790.000 Euro gefördert.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung bilateraler Studiengänge und innovativer Lehr- und Lernräume an Hochschulen in Deutschland und der Ukraine. Projektleiter Stefan Henkel hebt hervor, dass die Schaffung nachhaltiger Strukturen der Zusammenarbeit mit ukrainischen Partnern im Fokus der Maßnahmen steht.
Kooperationspartner und Studiengänge
Für die Realisierung des Projekts wurden bedeutende Kooperationspartner ausgewählt. Die Law School der Ukrainisch-Katholischen Universität Lwiw sowie die Business School der Nationalen Universität V. N. Karazin Kharkiw, die Nationale Universität Kyjiw-Mohyla Akademie und die Kyiv School of Economics sind beteiligt. An der Viadrina haben sich alle drei Fakultäten, die Abteilung Internationale Angelegenheiten und das Zentrum für Lehre und Lernen in die Planung eingebracht.
Im Rahmen der neuen Studienangebote sind ein Doppel-Masterstudiengang „Transitional Justice“ in Zusammenarbeit mit der Ukrainisch-Katholischen Universität Lwiw sowie ein Doppel-Bachelorstudiengang „International Business Administration“ mit der Karazin-Universität Kharkiw geplant. Innovativen Lehrformaten soll es ermöglichen, dass Studierende, Lehrende und Forschende enger zusammenarbeiten.
Innovative Lehrformate und Austausch
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung gemeinsamer Lernräume, sogenannte „shared classrooms“, sowie die Nutzung kollaborativer Online-Lehre zur Förderung des akademischen Austauschs. Durch diese Maßnahmen wird angestrebt, die internationale Zusammenarbeit zu stärken und den Wissenstransfer zwischen den Ländern zu intensivieren.
Das Projekt reiht sich in den bereits aktiven Kompetenzverbund Interdisziplinäre Ukrainestudien Frankfurt (Oder) – Berlin (KIU) ein, der die akademische Zusammenarbeit zwischen deutschen und ukrainischen Hochschulen fördert. Im Rahmen des „Deutsch-Ukrainischen Hochschulnetzwerks“, das der DAAD ebenfalls unterstützt, wurden insgesamt 29 Kooperationsprojekte deutscher Hochschulen ausgewählt, die auf eine vierjährige Förderung hoffen können.
Finanzielle Unterstützung und Rahmenbedingungen
Die Finanzierung dieser umfangreichen Projekte erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das für die kommenden Jahre insgesamt 24 Millionen Euro zur Verfügung stellt. An den Förderprojekten sind darüber hinaus 47 ukrainische Universitäten beteiligt, was die Intensität und den Umfang der akademischen Beziehungen unterstreicht.
Das Förderprogramm des DAAD funktioniert in zwei Modulen. Modul 1 zielt auf die Entwicklung gemeinsamer Studiengänge und Lehrveranstaltungen ab, während Modul 2 die Internationalisierung und die Verbesserung der Hochschulverwaltung ukrainischer Partneruniversitäten in den Fokus stellt daad.de.
Deutsche Hochschulen zeigen sich zunehmend engagiert in der Förderung internationaler Hochschulkooperationen. Der Aufbau von Studienangeboten und Fakultäten im Ausland wird dabei immer wichtiger. Diese Schritte stehen im Einklang mit dem Kodex für deutsche Hochschulprojekte im Ausland, der seit 2013 qualitative und akademische Mindestanforderungen für solche Initiativen definiert internationale-hochschulkooperationen.de.