
Roggen, ein Getreide, das lange Zeit als eher unbedeutend galt, hat sich als bedeutende Nutzpflanze in der deutschen Landwirtschaft etabliert. Roggenprodukte wie Schwarzbrot und Pumpernickel sind nicht nur in Deutschland sehr beliebt, sondern werden auch als traditionelle Lebensmittel vermarktet. Der Anbau von Roggen wurde erst vor etwa 2000 Jahren zur menschlichen Ernährung kultiviert, während Weizen und Gerste bereits in der Jungsteinzeit in Mitteleuropa weit verbreitet waren. [uni-kiel.de berichtet, dass …]
Ein Forschungsteam der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel veröffentlichte kürzlich Ergebnisse, die die frühe Kultivierung von Roggen neu beleuchten. Die Studie zeigt, dass Roggen nicht nur eine genügsame Pflanze für arme Böden war; vielmehr wurde er durch die Integration in bestehende Düngesysteme zur dominierenden Kulturpflanze. Durch moderne Analysemethoden wurden verkohlte Roggenkörner aus archäologischen Grabungen in Niedersachsen und Brandenburg untersucht. Dabei konnten stabile Isotope wie Stickstoff, Kohlenstoff und Schwefel gemessen werden, was neue Einblicke in Düngung und Ertrag vermittelte.
Cultivation and Ecological Importance
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Roggen häufig auf gut gedüngten Feldern und nicht ausschließlich auf armen Böden angebaut wurde. Es wird sogar vermutet, dass Torf als Dünger verwendet wurde. Besondere Bedeutung hat Roggen auch im ökologischen Landbau. Im Jahr 2019 betrug die Anbaufläche in Deutschland knapp 75.000 Hektar, und Roggen ist nach Weizen die wichtigste Getreidekultur im biologischen Anbau. Bei der Fruchtfolge spielt Roggen eine zentrale Rolle, besonders auf schwächeren Standorten. [oekolandbau.de hebt hervor, dass …]
Roggen ist eine genügsame Getreideart, die gut mit schwierigen Anbaubedingungen zurechtkommt. Diese Robustheit zeigt sich insbesondere bei der Verträglichkeit von Sommertrockenheit, was Roggen zu einer wertvollen Kulturpflanze in Zeiten klimatischer Veränderungen macht. Die Probleme treten vor allem bei schweren Böden und kalten, nassen Frühjahren auf. Für ökologischen Anbau sind bestimmte Qualitätsansprüche für Backroggen zu beachten, wie die Fallzahl von über 120 oder die Verkleisterungstemperatur von mehr als 63 Grad.
Nährstoffe und Verwendung
Roggen ist nicht nur für die Landwirtschaft und das Backhandwerk von Bedeutung, sondern auch reich an Nährstoffen. 100 Gramm Roggen enthalten etwa 294 kcal, 8,9 g Proteine und 13,5 g Ballaststoffe. Diese Nährstoffzusammensetzung ist ein Grund für die gesundheitlichen Vorteile, die er bietet – darunter eine Senkung des Cholesterinspiegels. Roggen wird zudem in der Brotproduktion, insbesondere für Sauerteigbrot, und in der Spirituosenherstellung verwendet. [gruenes-archiv.de ergänzt mit Informationen über …]
Roggen, botanisch als Secale bekannt, hat seine Wurzeln in der heutigen Türkei und angrenzenden Regionen des Nahen Ostens. Trotz der zunehmenden Popularität anderer Getreidearten im 20. Jahrhundert erlebt Roggen heutzutage eine Art Renaissance. Viele Landwirte setzen wieder verstärkt auf diese Pflanze, da sie auch auf nährstoffärmeren Böden gedeihen kann und weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge ist. Dies sind alles Faktoren, die Roggen zu einer nachhaltigen Wahl in der modernen Landwirtschaft machen.