
Vom 5. bis 6. Mai 2025 findet an der HafenCity Universität die internationale Konferenz des Graduiertenkollegs „Urban Future Making“ statt. Die Veranstaltung mit dem Titel „Urban future-making: Situating agency within the built environment“ zieht fast 200 Teilnehmer an, darunter über 100 Präsentierende aus verschiedenen Ländern. Diese Konferenz bildet den Abschluss der ersten Kohorte des Graduiertenkollegs, das von Prof. Dr. Monika Grubbauer geleitet wird und interdisziplinäre Ansätze zur Stadtentwicklung behandelt.
Besondere Aufmerksamkeit erhält die Konferenz durch die Vielfalt der Referierenden, die aus Ländern wie Brasilien, Israel, Großbritannien, und Indien stammen. Gemeinsam widmen sich die Expertinnen und Experten Themen wie Arenas, Drivers, Materiality, Resources, Tactics und Practicing urban future-making. Im Zentrum steht die Frage, wie Handlungsfähigkeit in der gebauten Umwelt sowohl lokal als auch global gefördert werden kann. Diskutiert werden Ansätze zu Grassroot-Planungstaktiken, ko-kreativen urbanen Praktiken und der Politik der Begrünung.
Wichtige Themenschwerpunkte und Vorträge
Ein Höhepunkt der Konferenz ist der Hauptvortrag von Prof. Dr. Maarten Hajer von der Universität Utrecht. Sein Vortrag mit dem Titel „Urbanism in a radical age: Ausstellungen als Dramaturgien des Wandels“ thematisiert Ausstellungen als strategisches Mittel zur Präsentation innovativer urbaner Ideen. Die Atmosphäre der Konferenz wird als offen und von kritischer Neugier geprägt beschrieben, was den engagierten Austausch über die Zukunft der Städte fördert.
Das Graduiertenkolleg selbst widmet sich in seiner Forschungsarbeit zentralen Aspekten wie Städtewachstum, Klimawandel und Ressourcenausbeutung. Dies geschieht im Kontext aktueller Herausforderungen wie der Corona-Pandemie. Ziel ist es, Verständnis für die gebaute Umwelt und zukunftsorientierte Strategien im „urban future-making“ zu schaffen. In einem Zeitraum von drei Jahren, unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wird interdisziplinäre Wissensproduktion angestrebt, um auch verantwortliches Handeln unter Krisenbedingungen zu thematisieren.
Nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus
Die Themen der Konferenz sind auch besonders relevant angesichts der globalen urbanen Entwicklungen. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten. In Deutschland liegt dieser Anteil sogar bei 75%. Prognosen der Vereinten Nationen deuten darauf hin, dass bis 2050 etwa 70% der Weltbevölkerung in Städten wohnen könnten. Die städtischen Bewohner erwarten einen besseren Zugang zu Einkommen, Wohnraum, Bildung, Gesundheit und Mobilität.
In diesem Zusammenhang gewinnen Diskussionen über nachhaltige Stadtentwicklung an Bedeutung. Es stellt sich die zentrale Frage, wer gestaltet und mit welchen Ressourcen. Nachhaltigkeit umfasst dabei ökonomische, soziale und ökologische Aspekte und erfordert einen fairen Ausgleich zwischen gegenwärtigen und zukünftigen Lebensbedingungen. In der Stadtentwicklung müssen auch die Interessen zukünftiger Generationen berücksichtigt werden, um den Herausforderungen wie Luftverschmutzung und Wassermangel durch den Klimawandel effektiv zu begegnen.
Die Konferenz bietet somit eine Plattform, um über diese bedeutenden Themen nachzudenken und neue Ansätze zu entwickeln, die für eine gerechte und nachhaltige urbane Zukunft entscheidend sind. Der intensive Austausch zwischen Akteuren aus verschiedenen Disziplinen könnte dabei helfen, Lösungen für die anstehenden Herausforderungen der Stadtgestaltung zu finden.
Mit einem umfangreichen Programm und angeregten Diskussionen setzt die Veranstaltung ein wichtiges Zeichen für die zukünftige Ausrichtung der Stadtentwicklungsforschung und Praxis.
Für weitere Informationen über das Projekt und die Konferenzinhalte können Interessierte die offizielle Webseite des Graduiertenkollegs besuchen: Urban Future Making.
HafenCity Universität berichtet, dass die Veranstaltung ein Forum für den Austausch über innovative und nachhaltige Stadtentwicklung schaffen soll. Das Graduiertenkolleg zielt darauf ab, verantwortungsvolle Handlungsansätze unter Berücksichtigung der aktuellen Herausforderungen zu fördern, während bpb.de die Bedeutung von sozialer Nachhaltigkeit innerhalb dieser Diskussion unterstreicht.