
Im Rahmen der anstehenden Ringvorlesung an der Universität Vechta im Juni 2025 werden zentrale Themen der Gedenkstättenarbeit behandelt. Diese Vortragsreihe, die von Prof. Dr. Eugen Kotte und Hannah Sandstede, M. A. organisiert wird, adressiert die Frage des Gedenkens und der Geschichtsbewusstseinsbildung in einer sich wandelnden Gesellschaft. Der Auftakt findet am 5. Juni 2025 statt, wenn Dr. Iris Groschek mit ihrem Vortrag „#WeRemember #GeradeJetzt – oder doch nicht? Wie Gedenkstätten auf Social Media die GenZ erreichen wollen“ die Kommunikationsstrategien der Gedenkstätten in sozialen Medien beleuchtet.
Groschek, die in der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte für Öffentlichkeitsarbeit und Social Media zuständig ist, beschreibt in ihrem Vortrag die neue Rolle, die soziale Medien in der Vermittlung historischer Inhalte spielen. Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, in der sie zuvor tätig war, ist in den letzten Jahren aktiv in sozialen Netzwerken geworden, um sowohl historische Themen als auch aktuelle Entwicklungen zu besprechen. Laut Groschek ermöglicht diese Form der Kommunikation eine interaktive Auseinandersetzung mit den Besuchern und trägt zur direkten Partizipation bei. Dabei stellt sie fest, dass jüngere Teilnehmer besonders aktiv sind und neue Formate wie Tweetups verstärkt nutzen.
Inklusive Gedenkstättenpädagogik
Der zweite Teil der Vortragsreihe findet am 19. Juni 2025 statt und wird von Lisa Quaeschning und Katrin König gestaltet. Ihr Thema, „Inklusive Gedenkstättenpädagogik“, wirft ein Licht auf die Brandenburger Gedenkstätten und deren Bestrebungen, Menschen mit Beeinträchtigung in die Arbeit einzubeziehen. Hier werden unter anderem Ausbildungsprogramme für die Ausbildung von Guides thematisiert. Ziel ist es, eine barrierefreie und partizipative Form der historischen Bildung zu schaffen, die auch für Personen mit Beeinträchtigungen zugänglich ist.
In ihrer Arbeit streben die Referentinnen an, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer inklusiven Geschichtsbewusstseinsbildung zu schaffen. Die Relevanz dieser Thematik wird durch die zunehmende Diskussion um Zugänglichkeit und Teilhabe verstärkt.
Herausforderungen für die Gedenkstättenarbeit
Den Abschluss der Reihe bildet ein Vortrag von Prof. Dr. Eugen Kotte am 26. Juni 2025, der sich mit der Frage auseinandersetzt, wie Gedenkstätten zum historischen Lernen beitragen können. Basierend auf Befragungen von Schülerinnen und Schülern zu ihren Besuchen in Gedenkstätten untersucht Kotte methodische Ansätze, um junge Menschen für die Geschichte zu sensibilisieren und sie zur Auseinandersetzung mit der Verbrechensgeschichte des Nationalsozialismus zu animieren.
Diese Vortragsreihe spiegelt auch den aktuellen Trend wider, soziale Medien in der Gedenkstättenpädagogik zu integrieren. Rebecca Starke geht in ihrer Masterarbeit von 2022 sogar so weit zu sagen, dass die Digitalisierung ein zentrales Element in der zukünftigen Gedenkstättenarbeit darstellen wird. Ihre Forschung weist darauf hin, dass die Integration von sozialen Medien sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt, wie die Tendenz zu unangemessenen Posts oder der Umgang mit Hate Speech.
Die Gedenkstätten haben die Verantwortung, die Vorteile interaktiver Medien zu nutzen, während sie gleichzeitig die Risiken im Auge behalten müssen. Groschek und Starke betonen beide, dass eine kritische Auseinandersetzung mit der Nutzung sozialer Medien nötig ist, um einen respektvollen Umgang mit der Erinnerungskultur zu gewährleisten.
Die Veranstaltungen an der Universität Vechta sind ein Schritt in diese Richtung. Alle Vorträge finden donnerstags um 18 Uhr im Hörsaal Q 15 statt und bieten ein Forum für die Diskussion über die Herausforderungen und Chancen in der Gedenkstättenarbeit der Zukunft. mynewsdesk.com berichtet, dass …, musermeku.org hebt hervor, dass …, die Pädagogische Hochschule Freiburg dokumentiert, dass ….