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Transformationsprozess im Kohlerevier: Lausitz als Vorbild für Australien!

In der Lausitz laufen vielseitige Transformationsprojekte, die als Vorbild für andere Regionen betrachtet werden können, insbesondere für Australien. In dieser Region, die stark von Bergbau und Energiewirtschaft geprägt ist, stehen zahlreiche Bergbauunternehmen in Australien, speziell im Hunter Valley, vor der Schließung. Recent berichtete die TU Freiberg, dass eine Delegation aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft aus Australien die Ingenieure und Erfahrungen zur Bergbauschließung in Deutschland besucht hat, um aus den Lehren zu lernen.

Die Lausitz hat sich durch die Herausforderungen des Wandels in den letzten Jahrzehnten zu einem Beispiel für erfolgreiche Strategien entwickelt. Erfahrungen aus den unvorbereiteten Schließungen der 1990er Jahre werden nun genutzt, um die attraktive Ansiedlung von Folgeindustrien zu fördern. Der derzeitige Transformationsprozess zielt darauf ab, sowohl die kommunale Infrastruktur zu verbessern als auch den Zuzug von Menschen zu erleichtern.

Wichtige Maßnahmen und innovative Ansätze

Zu den wichtigen Maßnahmen des laufenden Transformationsprozesses gehört die Verlagerung von Ämtern, die Verbesserung der Verkehrsanbindungen sowie der Ausbau der kommunalen Infrastruktur. Erfolgreiche Praxisbeispiele zeichnen sich durch die touristische Nachnutzung der Bergbauseen in der Lausitzer Seenlandschaft aus, die in Verbindung mit Naturschutz- und wasserwirtschaftlichen Projekten stehen. Hierbei spielt die TU Bergakademie Freiberg eine entscheidende Rolle, insbesondere in den Bereichen Wissenschaft, Innovation und geotechnische Sicherheit.

Die Universität bietet zudem einen Master-Studiengang „Sustainable Mining and Remediation Management“ an, der seit 2012 internationale Studierende ausbildet. Des Weiteren fand 2018 die internationale Tagung „Mine Closure“ statt, die sich eingehend mit der Bergbausanierung beschäftigte.

Im Rahmen der Transformationsmaßnahmen hat sich ein neuer Forschungscampus, der Forschungscampus „Green Circular Economy“ (CircEcon), gebildet. Dieser wurde am 5. April 2024 von den Technischen Universitäten Chemnitz, Dresden, Freiberg und der Hochschule Zittau/Görlitz ins Leben gerufen. Der Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer treibhausgasneutralen Kreislaufwirtschaft, welche bis Ende 2026 verwirklicht werden soll.

Investitionen und Schwerpunkte der Forschung

Der gesamte Investitionsumfang beläuft sich auf über 108 Millionen Euro, von denen etwa 48 Millionen für den Bau des Zentrums und rund 60 Millionen Euro für die Ausstattung vorgesehen sind. Die Technische Universität Dresden hat die Koordination der Baumaßnahmen übernommen. CircEcon soll ein europaweit einzigartiges Technologienetzwerk im Bereich Kreislaufwirtschaft schaffen und dabei helfen, die Region Lausitz zu einer international sichtbaren Technologieregion zu entwickeln.

Ein Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Technologien, die Recycling und Wiederverwendung von Materialien, insbesondere von Faserverbundwerkstoffen aus Windkraftanlagen, ermöglichen. Hierbei kommen moderne Methoden wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz zum Einsatz.

Diese Entwicklungen stehen im Einklang mit der aktuellen Bundesregierung, die im Rahmen der Territorialen Agenda 2030 die Kreislaufwirtschaft fokussiert. Die Pilotaktion hat das Ziel, regionale Ansätze der Kreislaufwirtschaft in ländlichen Modellregionen zu untersuchen und zu fördern.

In einem integrativen Ansatz wird die nachhaltige Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft gefördert, mit dem Ziel, nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und ökologische Vorteile zu realisieren. Diese Initiativen könnten eine maßgebliche Rolle bei der Bewältigung des Strukturwandels spielen, der durch den Kohleverstromungsausstieg bis 2038 initiiert wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu-freiberg.de
Weitere Infos
tu-dresden.de
Mehr dazu
bbsr.bund.de

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