
Vom 3. bis 4. Juni 2025 findet an der Bremer Baumwollbörse ein Symposium statt, das unter dem Titel „From Platform Governance to Generative AI“ steht. Veranstalter dieses bedeutenden Events ist das Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI), welches damit wichtige Fragen zur Beziehung zwischen Technologie und Macht aufwirft. Der Fokus liegt insbesondere auf den Herausforderungen, die durch generative KI wie ChatGPT in Verbindung mit Social-Media-Plattformen entstehen. Ziel der Veranstaltung ist es, Forschende, Fachleute aus der Wirtschaft und politische Entscheidungsträger:innen zu versammeln, um die komplexen Fragestellungen rund um diese Technologien zu diskutieren. Die Universität Bremen berichtet zudem von einer öffentlichen Veranstaltung am 3. Juni um 19:30 Uhr unter dem Motto „Critical Times: Power and Politics in Tech Governance“. Diese wird von Dr. Amélie Heldt, Thomas Poell und Nicolas Suzor gestaltet, wobei Professor Michal Kucera die Einführung übernimmt. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht erforderlich.
Die digitale Sphäre wird zunehmend durch Künstliche Intelligenz (KI) geprägt, was sowohl Chancen als auch erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Wie Techzeitgeist ausführlich darstellt, wird die ethische Dimension dieser Entwicklung immer wichtiger. KI-Systeme können Verzerrungen und Diskriminierung verstärken, weshalb Unternehmen aufgefordert sind, transparente und verantwortungsvolle KI-Methoden zu implementieren. Dies ist besonders relevant in Bereichen, in denen Entscheidungen weitreichende Auswirkungen auf Individuen und Gruppen haben können.
Fehlinformationen im digitalen Zeitalter
Ein zentraler Aspekt der Debatte über generative KI ist die Problematik der Fehlinformationen. Laut IBM sind Unternehmen auf präzise Informationen angewiesen, insbesondere für Geschäftsentscheidungen in Bereichen wie Lieferkettenmanagement und Produktmarketing. Generative KI kann die datengestützte Entscheidungsfindung zwar verbessern, birgt jedoch auch Risiken, einschließlich der Gefahr von Fehlinformationen, die durch fehlerhafte KI-generierte Inhalte entstehen. Matt Candy von IBM weist darauf hin, dass diese Systeme prädiktiv arbeiten und daher anfällig für Halluzinationen sind, die nicht auf den Trainingsdaten basieren.
Die Herausforderungen im Umgang mit KI-generierten Inhalten sind vielfältig. Unternehmen sollten Maßnahmen ergreifen, um das Risiko von Fehlinformationen zu reduzieren. Dazu gehört die Sicherstellung der Datenqualität sowie die Verwendung von Retrieval-Augmented Generation (RAG), um genauere Inhalte zu generieren. Zudem ist menschliche Aufsicht unerlässlich, um die Verbreitung von KI-generierten Fehlinformationen zu kontrollieren.
Fazit: Chancen und Herausforderungen
Die rasante Entwicklung von KI-Technologien bringt sowohl Potenziale als auch kritische Fragen mit sich. Während sie viele Branchen revolutionieren können, erfordern sie auch ethische, rechtliche und soziale Überlegungen. Die bevorstehende Konferenz in Bremen bietet eine wertvolle Plattform, um diese Themen zu erörtern und gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Angesichts der komplexen Auswirkungen von KI ist ein interdisziplinärer Dialog unerlässlich, um sie verantwortungsvoll zu gestalten und Missbrauch zu verhindern.
Für weitere Informationen zu der Veranstaltung und zur Anmeldung, die bis zum 28. Mai möglich ist, können Interessierte die Seite der Universität Bremen besuchen oder direkt Professor Dr. Christian Katzenbach per E-Mail unter katzenbach@uni-bremen.de kontaktieren.