
Am 27. Mai 2025 hat die Universität Kassel eine bedeutende Kooperation mit dem Sara-Nussbaum-Zentrum formalisiert. Diese Partnerschaft markiert einen wichtigen Schritt in der Förderung interreligiöser Kompetenzen, die für angehende Lehrkräfte in einer zunehmend multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sind, wie uni-kassel.de berichtet.
Im Rahmen des neuen Studienprofils “Interreligiöse Kompetenz” werden Exkursionen mit Studierenden der Lehrämter für Katholische und Evangelische Religion in die Synagoge organisiert. Diese finden mindestens jedes Semester statt. Der kürzlich durchgeführte Trialogtag 2025 in der Synagoge war ein Fortbildungsprogramm für Pädagoginnen und Pädagogen und verzeichnete über 100 Teilnehmer.
Ein Zentrum für interreligiöse Bildung
Das Institut für Katholische Theologie an der Universität Kassel erweitert sein Angebot um das Modul “Ökumenische und Interreligiöse Kompetenz”, das wichtige Aspekte des Judentums einschließt. Ilana Katz, eine der anwesenden Personen bei der Bekanntgabe der Kooperation, hebt hervor, wie wichtig interreligiäre und interkulturelle Kompetenzen für zukünftige Lehrkräfte sind. Ebenso betont Ute Clement die Notwendigkeit, authentische religiöse Positionen im interreligiösen Lernen sichtbar zu machen, um Unsicherheiten und Vorurteile abzubauen.
Die Kooperation des Sara-Nussbaum-Zentrums wird als zentraler Bestandteil dieser Bildungsinitiative angesehen. Das Zentrum bringt jüdische Perspektiven in die universitäre Ausbildung ein und fördert den Austausch zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften.
Darüber hinaus wird es als inakzeptabel angesehen, aktuelle politische Konflikte, wie die israelische Politik, als Vorwand für Antisemitismus zu nutzen. Die Anwesenheit von Persönlichkeiten wie Elena Padva, Prof. Dr. Ilse Müllner, Prof. Dr. Martin Bauspieß und Lisa Ferin untermalt die Bedeutung dieses Themas.
Die Rolle des interreligiösen Dialogs
Angesichts der multikulturellen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wird die Notwendigkeit eines „gelebten Dialogs“ zwischen verschiedenen Religionen immer bedeutender. In Europa leben Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägungen miteinander. Der interreligiöse Dialog wird nicht nur als erforderlich angesehen, sondern auch als Schlüsselqualifikation in einer religiös pluralen Gesellschaft, wie berliner-missionswerk.de feststellt.
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat sich ebenfalls verpflichtet, den interreligiösen Dialog zu fördern. Dazu gehören die Förderung von Begegnungen zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften, die Bearbeitung theologischer Grundsatzfragen und die Unterstützung von Dialogprojekten.
Der Diskurs über den interreligiösen Dialog hat sich in Deutschland seit den 1980er Jahren entwickelt, wobei ein besonderer Fokus auf die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen gelegt wurde. Der interreligiöse Dialog ist eine Reaktion auf die gesellschaftlichen Herausforderungen, die insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 relevanter wurden, wie bpb.de zeigt.
In diesem Zusammenhang sind auch Fragen zur Integration von Muslimen in die Gesellschaft entscheidend. Der interreligiöse Dialog wird als Werkzeug betrachtet, um Identität zu thematisieren und die gesellschaftliche Integration zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neuen Initiativen an der Universität Kassel ein wichtiger Schritt in Richtung eines interreligiösen Dialogs sind, der nicht nur Bildung, sondern auch gesellschaftliche Integration und Toleranz fördern soll.