
Am 1. Juni 2025 startet die Abteilung für Studium und Lehre der Technischen Universität (TU) Braunschweig eine neue Gesundheitsbefragung mit dem Titel „Wie geht’s Dir?“. Diese Initiative zielt darauf ab, die persönliche Studiensituation der Studierenden sowie deren Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden zu erfassen. Die kontinuierliche Verbesserung der Studienbedingungen ist ein zentrales Anliegen der TU Braunschweig, das unter anderem durch die Ergebnisse früherer Befragungen, wie dem vom Sommersemester 2022, vorangetrieben wird. Diese führte zu einem umfassenden Maßnahmenkatalog, der darauf abzielt, die Studienbedingungen nachhaltig zu verbessern.
Die aktuelle Umfrage berücksichtigt wichtige Aspekte wie die Rückkehr zum Präsenzbetrieb nach der Corona-Pandemie, die Förderung eines vielfältigen Campuslebens und die Schaffung einer attraktiven Lernumgebung. Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der Gemeinschaft und der aktiven Campuskultur durch hochschulweite Veranstaltungen. Um die Vereinbarkeit von Familie, Arbeit und Studium zu fördern, wird das HEALTH4YOU-Programm angeboten, das gesundheitsfördernde Angebote für Studierende bereitstellt. Zudem sind der Ausbau der Gesundheitsangebote und die Reduzierung psychischer Belastungen wichtige Schwerpunkte, die unter anderem durch die Psychosoziale Beratungsstelle und eine Gesundheitswoche unterstützt werden.
Langfristige Befragungen und deren Bedeutung
Die neue Studierendenbefragung in Deutschland bringt drei langjährig etablierte Erhebungen zusammen: die Sozialerhebung, die seit 1951 durchgeführt wird, den Studierendensurvey, der seit 1982 besteht, und die Erhebung über Studieren mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, die seit 2012 fester Bestandteil der Studienforschung ist. Diese Daten sind entscheidend für das hochschulische Bildungsmonitoring in Deutschland und fließen in verschiedene Berichte und wissenschaftliche Publikationen ein. Die Teilnehmerzahl der letzten Sozialerhebung betrug 188.000, und die Ergebnisse der Sozialerhebung 2022 wurden im Mai 2023 veröffentlicht.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat seit 2012 ein Monitoring für Studierende mit gesundheitlicher Beeinträchtigung initiiert. Die Daten werden seit 2021 im Rahmen der Studierendenbefragung erhoben, wobei der dritte Bericht in diesem Zusammenhang im Dezember 2023 veröffentlicht wurde.
Psychische Gesundheit als zentrales Thema
Die psychische Gesundheit von Studierenden ist ein zunehmend besorgniserregendes Thema, insbesondere im Kontext der COVID-19-Pandemie. Eine umfassende Analyse, die im Rahmen des Projekts „Befragung zu Studienbedingungen und (psychischer) Gesundheit an Hochschulen – StudiBiFra“ durchgeführt wurde, ergab alarmierende Ergebnisse. Von 20.060 befragten Studierenden gaben 36,4 % an, häufig oder fast immer besorgt um ihre Gesundheit zu sein. Zudem berichteten 39,0 % darüber, sich nicht mehr so freuen zu können wie früher, und 32,0 % fühlten sich oft oder fast immer traurig.
Die Identifizierung vulnerabler Gruppen ergab, dass insbesondere weibliche und diverse Personen sowie Studierende jenseits des ersten Studienjahres und ältere Studierende über 25 Jahren verstärkt von psychischen Problemen betroffen sind. Rund ein Drittel bis die Hälfte der Studierenden berichteten von Einschränkungen im psychischen Wohlbefinden. Daher wird von den Forschenden empfohlen, dass Gesundheitsförderung und Prävention besonders auf diese vulnerablen Gruppen fokussiert werden sollten.
Insgesamt zeigt sich, dass eine umfassende Betrachtung der Studienbedingungen und deren Einfluss auf das psychische Wohlbefinden der Studierenden unerlässlich ist. Durch die anstehenden Befragungen und die konsequente Auswertung der Daten soll das Ziel verfolgt werden, eine positive Entwicklung in der Studien- und Lebenssituation der Studierenden zu erreichen.
Weitere Informationen zu den laufenden Initiativen und Befragungen finden Sie auf den Webseiten von TU Braunschweig, BMBF sowie PMC.