
Am 2. Juni 2025 startet die neue Staffel der Wissenschaftsserie „Agree to Disagree“ in der arte-Mediathek. Die von Prof. Dr. Bertolt Meyer, Inhaber der Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Technischen Universität Chemnitz, moderierte Serie ist bekannt dafür, dass sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit unterschiedlichen Standpunkten respektvoll diskutieren lässt. In der neuen Staffel werden sieben neue Episoden präsentiert, die gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen.
Zu den Themen gehören unter anderem „Ist Esoterik gefährlich?“, „Depression: Veranlagung oder Umwelteinflüsse?“ und „Migration: Was bedeutet kulturelle Vielfalt für die Gesellschaft?“. Die Serie hat sich als besonders erfolgreich erwiesen: Sie wurde 2023 mit dem „Buzzy Award“ als bestes dokumentarisches Kurzformat beim World Congress of Science & Factual Producers in Seattle ausgezeichnet. Zudem wurde die Produktion bereits um eine weitere Staffel verlängert, was die anhaltende Relevanz der Themen und die positive Resonanz auf die bisherigen Inhalte unterstreicht.
Themenvielfalt und interdisziplinäre Diskussion
Die neuen Folgen der Serie behandeln eine breite Palette von Themen, darunter auch „CO₂-Speicherung: Klimaretter oder Greenwashing?“. Diese Auswahl spiegelt die aktuellen Herausforderungen und Debatten wider, die in der Gesellschaft diskutiert werden sollten. Bereits in der ersten Folge der Reihe aus Mai 2023, welche sich mit der Robotik-Forschung an der TU Chemnitz beschäftigt, wurden provokante Fragen zur Automatisierung und deren Auswirkungen auf Arbeitsplätze thematisiert. Hierbei kamen verschiedene Experten zu Wort, darunter Prof. Dr. Ulrike Thomas.
Die Reihe „Agree to Disagree“ umfasst nicht nur das Video-Format, sondern auch den Podcast „People of Science“, der sich mit den Forschungsschwerpunkten der Gäste befasst. Bertolt Meyer betont, dass die Serie darauf abzielt, die Pluralität wissenschaftlicher Befunde zu zeigen und den Prozesscharakter von Wissenschaft zu verdeutlichen. Die Einbindung verschiedener Positionen richtert sich nach dem Prinzip, wissenschaftliche Diskussionen einem breiten Publikum zugänglich zu machen und damit die Wissenschaftskommunikation zu fördern.
Die Rolle der Wissenschaftskommunikation
Die Relevanz von Wissenschaftskommunikation hat während der Corona-Pandemie erheblich zugenommen. Es ist evident, dass Informationsdefizite und die Verbreitung von Falschinformationen eine Herausforderung für die Gesellschaft darstellen. Dies steht in Zusammenhang mit dem Bemühen um eine stärkere Trennung zwischen Journalismus und PR, um die Qualität der Informationen zu gewährleisten. Hochschulen und Medien müssen darauf achten, dass wissenschaftliche Informationen mit Glaubwürdigkeit und akademischem Standard vermittelt werden, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu erhalten.
Eine Studie des MIT zeigt auffällig, dass Falschinformationen auf sozialen Plattformen größere Reichweiten erzielen als korrekte Informationen, was die Notwendigkeit einer qualitätsvollen Wissenschaftskommunikation zusätzlich unterstreicht. Es ist entscheidend, in der Wissenschaftskommunikation nicht nur Informationen bereitzustellen, sondern auch transparent über Unsicherheiten und Widersprüche zu informieren.
Die Schaffung von Strukturen sowie die Förderung von Journalisten als Intermediäre in der Wissenschaftskommunikation könnten als wirksame Maßnahmen zur Qualifizierung und Verbesserung der Informationsverbreitung gelten. Wissenschaftler allein sollten nicht für die öffentliche Kommunikation verantwortlich gemacht werden, insbesondere wenn dies die Qualität der Informationsweitergabe gefährden könnte. In dieser Hinsicht gibt es einen klaren Handlungsbedarf, der durch verschiedene akademische und mediale Initiativen unterstützt werden kann.
Insgesamt verdeutlicht die Serie „Agree to Disagree“ nicht nur die Vielfalt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, sondern spiegelt auch die Herausforderungen wider, die die Wissenschaftskommunikation in der heutigen Informationsgesellschaft bewältigen muss. Die Fähigkeit, unterschiedliche Meinungen respektvoll zu diskutieren und wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich zu vermitteln, ist essentiell für die Zukunft der Gesellschaft und des politischen Diskurses.
Weitere Informationen zur neuen Staffel von „Agree to Disagree“ finden Sie bei TU Chemnitz, während IDW Online einen Überblick über die erfolgreiche Publikation der Serie bietet. Detaillierte Aspekte zur Wissenschaftskommunikation und deren Herausforderungen werden in einem Beitrag von bpb.de erörtert.