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Internationaler Austausch: Braunschweigerin forscht zur Inklusion in den USA

Lisa-Katharina Möhlen, eine binationale Doktorandin an der Technischen Universität Braunschweig und der Universität Wien, hat eine umfassende Forschungsreise in den USA begonnen, die sich über sechs Monate erstreckt. Ihr Ziel ist es, den Unterricht für Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf zu untersuchen und dies mit den entsprechenden Richtlinien sowie den Administrations- und Unterrichtspraktiken in Deutschland und Österreich zu vergleichen. Diese bedeutende Untersuchung wird durch ein Fulbright-Stipendium ermöglicht und beinhaltet eine enge Zusammenarbeit mit Adam Moore, einem Associate Professor für schulische Inklusion an der University of Rhode Island (URI). Wie magazin.tu-braunschweig.de berichtet, entstand der Kontakt zwischen Möhlen und Moore während dessen Aufenthalt als Gastdozent an der TU Braunschweig im Jahr 2023.

Moore betont die Wichtigkeit des internationalen Austausches über verschiedene Inklusionsmodelle. Gemeinsam arbeiteten Möhlen und Moore bereits an verschiedenen Projekten, die sich mit globalen Inklusionsansätzen befassen. Bei einer gemeinsamen Präsentation beim Council for Exceptional Children im November 2024, die durch das DAAD-Programm „Go out – come in“ gefördert wurde, haben sie ihre Erkenntnisse vorgestellt.

Besuche und Austauschprogramme

Im Rahmen ihres Forschungsprogramms wird Möhlen Schulen in acht US-Bundesstaaten besuchen, darunter Rhode Island, Kalifornien, Illinois, Massachusetts, Minnesota, Texas, Vermont, New York und Wisconsin. Diese Reisen haben das Ziel, einen umfassenden Eindruck von den unterschiedlichen inklusiven Förderangeboten in den USA zu gewinnen. Zudem plant Möhlen, die Rolle der Lehrkräfte als „Policymaker on the ground“ zu untersuchen, und wird dazu Diskussionen mit Lehramtsstudierenden, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen aus der Schulpolitik und -administration führen. In Texas wird sie von Professorin Jessica Reuter von der University of Texas empfangen.

Die Kooperation zwischen der TU Braunschweig und der URI besteht seit mehr als 30 Jahren, umfasst auch das Feinstein College of Education der URI und hat kürzlich ein neues Austauschprogramm für Lehramtsstudierende ins Leben gerufen, das durch den DAAD gefördert wird. Katja Koch, Vizepräsidentin der TU Braunschweig, besuchte im Herbst 2024 den URI-Campus, um diese Zusammenarbeit weiter zu festigen.

Forschungsziele und Inklusion im Bildungssystem

Möhlen plant, die bestehenden Systeme durch Gespräche und den Austausch von Erfahrungen zu analysieren. Dabei wird auch auf die Probleme der implementierten Inklusionsansprüche eingegangen, wobei Schüler*innen mit Behinderungen oder Migrations- und Fluchthintergrund oft in Sonderschulen oder separaten Klassen unterrichtet werden. Ein wichtiges Thema ist die Verbindung zwischen Inklusionsanspruch und der Realität in den Schulen, wie auch im Handbuch „Inklusion international“ beschrieben, das global, national und lokale Perspektiven auf inklusive Bildung bietet und zentrale Fragen der Bildungsgerechtigkeit, Anti-Diskriminierung und der Anerkennung behandelt, wie die Budrich-Verlag verdeutlicht.

Das Handbuch bietet nämlich nicht nur theoretische Perspektiven, sondern enthält auch praktische Fallbeispiele und Diskussionsfragen, die Lehrpersonen und zukünftigen Lehrpersonen helfen sollen, informierte Entscheidungen in inklusiven Bildungsprozessen zu treffen. Auch die pädagogische Verantwortung in der Umsetzung der Kinderrechte wird thematisiert, was für die Schulrealität unerlässlich ist.

Mit ihrem Forschungsaufenthalt in den USA und den internationalen Kooperationen hofft Möhlen, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, die zur Weiterentwicklung der inklusiven Bildung in Deutschland und Österreich beitragen können. Diese Initiative ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer gerechteren Bildungslandschaft.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
magazin.tu-braunschweig.de
Weitere Infos
pedocs.de
Mehr dazu
shop.budrich.de

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