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Steigende Burnout-Raten: Pflegekräfte unter Druck – Handlungsbedarf!

Immer mehr Beschäftigte im Gesundheitssektor berichten von Erschöpfungszuständen, die auf die Anforderungen ihres Berufs zurückzuführen sind. Eine aktuelle Studie, vorgenommen an 2.503 Krankenhausstandorten in Deutschland, zeigt alarmierende Ergebnisse. Diese Ergebnisse wurden in einer Untersuchung von den Sozialarbeitenden im Krankenhaussozialdienst erfasst, die von höheren emotionalen Anforderungen berichten als andere Berufsgruppen. Der durchschnittliche Belastungswert liegt bei 82 Punkten auf einer Skala von 0-100, was etwa 40 Punkte über dem Branchendurchschnitt in Deutschland liegt.

Die Studie, die im Rahmen des Projekts „Gesunde Sozialdienste“ durchgeführt wurde, zeigt deutliche Anzeichen von Burnout-Symptomatik. So erreichen Krankenhaussozialdienste einen Mittelwert von 54 Punkten in Bezug auf Burnout, während die allgemeine Sozialarbeit bei 51 Punkten liegt und der bundesweite Durchschnitt bei 49 Punkten. Ein besorgniserregender Aspekt ist, dass 42,6 % der befragten Fachkräfte häufig oder immer emotional erschöpft sind. Darüber hinaus berichten 33,9 % über körperliche Erschöpfung.

Ursachen und Auswirkungen

Ein erheblicher Teil der Befragten, nämlich 70,1 %, gab an, in den letzten zwölf Monaten krank zur Arbeit gegangen zu sein. Die hohe Belastung wird auf den Druck im Entlassmanagement sowie auf die hohen quantitativen Anforderungen zurückgeführt. Trotz der Tatsache, dass 73,0 % der Sozialarbeitenden angeben, dass ihre Einrichtung Gesundheitsförderungsangebote bereitstellt, haben nur 39,4 % tatsächlich an diesen Angeboten teilgenommen. Dies zeigt eine Diskrepanz zwischen den verfügbaren Ressourcen und deren Inanspruchnahme.

Die Notwendigkeit, Präventionsmaßnahmen und strukturelle Veränderungen zu adressieren, wurde von den Autoren der Studie betont. Ein großes Interesse an Kursen zur Stressbewältigung zeigen 55,5 % der Befragten. Außerdem wurde die Umsetzung flächendeckender Gefährdungsbeurteilungen zu psychischer Belastung als essentiell hervorgehoben. Der Bedarf an spezifischen Gesundheitsförderungsmaßnahmen unterstreicht die Dringlichkeit von Interventionen, um das Wohlbefinden der Beschäftigten zu verbessern.

Kontext und Vergleich

Die aktuelle Situation ist nicht einzigartig für die soziale Arbeit in Krankenhäusern. Laut zahlreichen Berichten sind die Burnout-Raten in allen Berufsgruppen, insbesondere in Gesundheitsberufen, steigend. So sind Schätzungen zufolge bis zu 30% der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich von Burnout bedroht, wobei bei Ärzten teils noch höhere Zahlen zu erwarten sind. Insbesondere Pflegekräfte haben eine durchschnittliche Verweildauer im Beruf von nur 6 bis 8 Jahren, was auf die hohe Belastung und den damit einhergehenden Stress hinweist.

Die Ursachen für Burnout im Gesundheitswesen sind vielschichtig: emotionale Belastungen, starre Hierarchien, unzureichende Gestaltungsmöglichkeiten sowie Kostendruck und lange Arbeitszeiten zählen zu den Hauptfaktoren. Auch hier ist emotionale Erschöpfung das Hauptsymptom, das häufig zu einer Reihe weiterer gesundheitlicher Probleme führt, darunter Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse der Studie aus uni-kassel.de auf eine besorgniserregende Entwicklung hinweisen. Ergänzende Studien, wie jene von PubMed, verdeutlichen ebenfalls, dass spezifische Unterschiede innerhalb der psychosozialen Belastungen in somatischen und psychiatrischen Pflegeberufen bestehen. Angesichts der anhaltenden Herausforderungen im Gesundheitswesen ist die Entwicklung gezielter Maßnahmen zur Burnout-Prävention unerlässlich, wie auch ORF festgestellt hat.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-kassel.de
Weitere Infos
pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
Mehr dazu
oe1.orf.at

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