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Erinnerungskultur in der Medizin: Eine Diskussion über Verantwortung und Werte

Am 11. Juni 2025 laden die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) zu einer wichtigen Veranstaltung ein. Unter dem Titel „Gegen das Vergessen“ wird die Erinnerung an die verfolgten jüdischen Ärztinnen und Ärzte während des Nationalsozialismus im Fokus stehen. Die Veranstaltung findet von 17:00 bis 20:00 Uhr im Hörsaal H des Gebäudes J1 an der Carl-Neuberg-Str. 1 in Hannover statt.MHH berichtet, dass …

Die Veranstaltung zielt darauf ab, die junge Generation für Themen wie Ausgrenzung und Diskriminierung zu sensibilisieren sowie demokratische Werte und eine offene Wissenschaftskultur zu stärken. Historische Hintergründe zu diesen Themen soll eine Diskussionsrunde mit denselben Experten wie Prof. Dr. Thomas Beddies von der Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie Prof. Dr. Sabine Salloch und Prof. Dr. Andreas Neubauer bieten. Vorträge werden unter anderem von Dr. Harro Jenss, dem Archivaren der DGVS, und Dr. Friederike Klein von der MHH gehalten.Zentralrat der Juden hebt hervor, dass …

Verfolgung der jüdischen Ärzteschaft

Die Geschichte der jüdischen Ärzteschaft im Nationalsozialismus ist geprägt von massiven Repressionen. Bereits 1932 zählte die DGVS 520 Mitglieder, doch innerhalb von zwei Jahren wurden 120 jüdische Mitglieder ausgeschlossen. Dies geschah parallel zu einer weitreichenden antijüdischen Gesetzgebung, die jüdischen Ärzten ihre Kassenzulassung entzog und sie aus Kliniken und Universitäten ausschloss. Schätzungen zufolge wurden rund 25 Prozent der 8.000 deutschen jüdischen Ärzte während des Holocaust ermordet.Zentralrat der Juden berichtet von …

Ein exemplarisches Schicksal ist das von Dr. Rudolf Fromm, einem Kinderarzt aus der Nähe von Saarbrücken. Seinem Haus wurde in der Nacht zum 10. November 1938 von SA- und SS-Leuten sowie Nachbarn verwüstet. Dr. Fromm wurde nach Dachau deportiert, kam aber nach seiner Entlassung im Januar 1939 in die USA, wo er eine neue Praxis eröffnete und schließlich 1946 starb. Von der Zeit der Verfolgung kann er als Symbol für die Schicksale vieler jüdischer Ärzte stehen, die durch Diskriminierung und Verfolgung unter großem Leid zu leiden hatten.Zentralrat der Juden thematisiert …

Gedenken und aktuelle Entwicklungen

Die Anwendung von Gedenkkultur ist weiterhin entscheidend, um die Lehren aus der Vergangenheit angemessen zu vermitteln. Die Aufarbeitung der NS-Zeit wird zunehmend von medizinischen Fachgesellschaften vorangetrieben. In jüngster Zeit hat die Ärztekammer Nordrhein eine Vorlesungsreihe initiiert, die den jüdischen Ärzten während der NS-Zeit gewidmet ist. Auch die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde hat sich mit der Rolle ihrer Mitglieder während der Verfolgung auseinandergesetzt und Schuld anerkannt.Zentralrat der Juden führt an, dass …

Die gesellschaftliche Dimension dieser Erinnerung ist enorm. Antisemitismus bleibt in der heutigen Gesellschaft ein relevantes Problem, und die Zahl antisemitischer Straftaten nimmt zu. Daher fordert der Zentralrat der Juden Maßnahmen auf Bundesebene, um diesem Trend entgegenzuwirken sowie um eine umfassende Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Gesellschaft zu fördern. Die MHH und die DGVS tragen mit ihrer Veranstaltung zur Sensibilisierung bei und gestalten aktiv an einer Erinnerungskultur mit, die auch in einer sich wandelnden gesellschaftlichen Landschaft gefordert ist.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mhh.de
Weitere Infos
zentralratderjuden.de
Mehr dazu
jacobin.de

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