Am 5. Juni 2025 hat die Universität Hamburg (UHH) ihre umfangreiche Nachhaltigkeitsstrategie 2030 vorgestellt, die mit dem Ziel entwickelt wurde, die nachhaltige und digitale Transformation der Hochschule innerhalb der kommenden fünf Jahre voranzutreiben. Die Strategie umfasst 55 Seiten, 54 Ziele und über 100 klar definierte Maßnahmen, die für eine umfassende Integration von Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Universität stehen. Der gesamte Strategieprozess war partizipativ angelegt und bezog Akteure aus der gesamten Universität mit ein.
Die Strategie verfolgt umfassende Ansätze in den Leistungsdimensionen Forschung, Forschungsinfrastruktur, Studium, Lehre, Governance sowie Administration und Betrieb. Fakultäten sind dabei aufgefordert, spezifische Konzepte zu entwickeln, die die Vielfalt ihrer Fachkulturen berücksichtigen. Auch Abteilungen und zentrale Einrichtungen werden ermutigt, eigene Nachhaltigkeits- und Digitalisierungskonzepte zu formulieren.
Nachhaltige Maßnahmen und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Zu den geplanten Maßnahmen der Universität gehören der Ausbau nachhaltigkeitsbezogener und digitaler Forschung sowie strategische Berufungen mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Transparenz soll durch standardisierte Berichterstattung und die Teilnahme an Nachhaltigkeitsaudits gefördert werden. Zudem sollen neue Studienangebote entwickelt werden, die sich auf nachhaltige Themen konzentrieren, während ein Dekarbonisierungsplan für den Campusbetrieb vorgesehen ist.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in der Vergangenheit die Notwendigkeit einer anspruchsvollen Transformation in verschiedenen Bereichen wie Energie, Klimaschutz, Gesundheit und Landwirtschaft betont. Die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) wurde am 10. März 2021 beschlossen. Diese Strategie zeigt Aktivitäten zur Umsetzung in der laufenden Legislaturperiode und wird als Antwort auf die Aufforderungen der Vereinten Nationen zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung gesehen. Sie konkretisiert die Bemühungen der Bundesregierung zur Erreichung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs), die 2015 verabschiedet wurden.
Die DNS identifiziert sechs Transformationsbereiche, darunter menschliches Wohlbefinden, Energiewende, nachhaltiges Bauen und Verkehr, sowie eine schadstofffreie Umwelt. Diese Bereiche stehen in direktem Zusammenhang mit den 17 SDGs, die Ziele wie die Bekämpfung von Armut, den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und den Schutz des Klimas umfassen, wie die Bundesregierung erläutert.
Die Rolle von Bildung und Wissenschaft
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hebt die Bedeutung von Bildung und Wissenschaft für die Erreichung dieser Zielsetzungen hervor. Im Rahmen der FONA-Strategie des BMBF wurden bereits zu 15 der 17 SDGs konkrete Maßnahmen ausgearbeitet. Der Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessengruppen während eines Dialog- und Konsultationsprozesses fließt in die kontinuierliche Weiterentwicklung der DNS ein.
Die Universität Hamburg hat sich seit 2019 das Thema Nachhaltigkeit als zentrales strategisches Ziel gesetzt und stützt sich auf das 2022 gegründete Sustainability Office. Die Universität kann auf eine lange Geschichte von Nachhaltigkeitsaktivitäten zurückblicken, insbesondere durch das Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität (KNU) zwischen 2011 und 2019, welches die Basis für die neue Strategie bildete. Die Strategie steht als PDF auf den Nachhaltigkeitsseiten der UHH zur Verfügung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Maßnahmen an der Universität Hamburg einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der nationalen und internationalen Nachhaltigkeitsziele leisten und einen integrativen Ansatz fördern, der alle Akteure in die Verantwortung hineinzieht.
