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Ehrung für Frei Otto: Stuttgart feiert ein Meisterwerk der Architektur!

Am 5. und 6. Juni 2025 fand an der Universität Stuttgart die Veranstaltung „Frei Otto 100 – The Spirit of Lightweight Construction“ statt. Dieses Event ehrte das Erbe von Frei Otto, einem der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts und posthum mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet. Internationale Gäste aus den Bereichen Wissenschaft, Architektur und Gesellschaft waren anwesend, um Ottos Einfluss auf das ökologisch und experimentell orientierte Bauen zu feiern. Die Eröffnung wurde von Nicole Razavi, der Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen von Baden-Württemberg, gestaltet. Sie betonte den verantwortungsvollen und interdisziplinären Ansatz, den Otto in seine Projekte einfließen ließ.

Die Veranstaltung fokussierte sich auf die Relevanz von Frei Ottos Erbe in der heutigen Zeit, das für klimafreundliches und bezahlbares Bauen von großer Bedeutung ist. Stuttgart, als Ort seines Schaffens und seines geistigen Zuhauses über mehr als zwei Jahrzehnte, ergab den idealen Rahmen für diese Würdigung. Professor Peter Middendorf, Rektor der Universität Stuttgart, hob in seiner Ansprache den umfassenden Beitrag hervor, den Otto zur Architektur und zu nachhaltigen Bauweisen geleistet hat. Auch Professor Lucio Blandini, der seit 2020 das Institut für Leichte Flächentragwerke (ILEK) leitet, äußerte sich zur Fortführung von Ottos Gründungsgedanken und der Erforschung ressourcenschonenden Bauens.

Ein Leben für die Architektur

Frei Otto wurde am 31. Mai 1925 in Siegmar/Sachsen geboren. Aufgewachsen in einem kreativen Umfeld — sein Vater war Bildhauer — entwickelte er bereits in seiner Kindheit eine Leidenschaft für Segelfliegen und Modellbau, insbesondere für Membrankonstruktionen. Nach seinem Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin und einer kurzen Kriegsgefangenschaft, in der er als Lagerarchitekt arbeitete, entschied er sich für eine Karriere in der Architektur.

Sein beruflicher Werdegang begann 1952 mit seinem Examen als Diplomingenieur, gefolgt von seiner Promotion 1955 zum Thema „Das hängende Dach“. In den darauffolgenden Jahren war er als freier Architekt und Fachschriftsteller tätig und leitete zwischen 1964 und 1990 das Institut für leichte Flächentragwerke in Stuttgart. Besonders bemerkenswerte Projekte wie der Deutsche Pavillon auf der Weltausstellung in Montreal 1967 und das Olympiastadion-Dach in München festigten seinen Ruf als Innovator im Bereich des Leichtbaus.

Pionier des Leichtbaus

Frei Ottos Werk hob sich durch natürliche Formen und ökonomische Effizienz hervor. Er etablierte innovative Lösungen wie die Seilnetzkonstruktion des Pavillons in Montreal, die viele Architekten, darunter das Stuttgarter Büro Behnisch und Partner, inspirierten. Diese Erfindungen fanden weitreichende Anwendung in neuen Dachkonstruktionen und beeinflussten die moderne Architektur nachhaltig.

Seine kreative Zielstrebigkeit brachte ihn dazu, auch im Hightech- und Computerzeitalter mit kleinen Modellen zur Formfindung zu experimentieren. Zu seinen letzten Projekten zählte ein spektakuläres unterirdisches Dach für den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof. Tragischerweise verstarb Frei Otto am 9. März 2015 im Alter von 89 Jahren in Baden-Württemberg. Sein posthumer Erhalt des Pritzker-Preises im selben Jahr verdeutlicht den bleibenden Einfluss, den sein Werk auf die Architektur nach wie vor hat.

Die Feierlichkeiten an der Universität Stuttgart sind nicht nur eine Würdigung seines Lebenswerks, sondern auch ein Aufruf, seine Prinzipien des nachhaltigen und verantwortungsbewussten Bauens in die zukünftige Architektur zu integrieren. Die Universität Stuttgart berichtet, dass diese Werte für die kommenden Generationen von entscheidender Bedeutung sind. Weitere Informationen zu Frei Ottos Lebenswerk sind auf den Websites des Institut für Leichte Flächentragwerke und Planet Wissen verfügbar.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-stuttgart.de
Weitere Infos
ilek.uni-stuttgart.de
Mehr dazu
planet-wissen.de

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