
Die Vorfreude auf die 61. Kunstbiennale in Venedig wächst, besonders in Deutschland, wo Henrike Naumann und Sung Tieu den Deutschen Pavillon gestalten werden. Die Biennale findet vom 10. Mai bis 23. September 2026 statt und steht unter der Kuratierung von Kathleen Reinhardt im Auftrag des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) berichtet die Filmuniversität. Gemeinsam werden die beiden Künstlerinnen die Themen gesellschaftliche Ordnungssysteme und Machtstrukturen in ihren Arbeiten beleuchten.
Henrike Naumann, geboren 1984 in Zwickau, verarbeitet in ihrer Kunst die Auseinandersetzung mit rechten Ideologien in Ostdeutschland. Ihre Installationen verbinden politische Narrative mit Alltagsästhetik und Erinnerungskultur. Sie möchte die Mechanismen der Radikalisierung sowie persönliche Erfahrungen reflektieren. Zu ihren bisherigen Auszeichnungen zählen das Karl Schmidt-Rottluff-Stipendium und der Max Pechstein Preis. Aktuell forscht sie über Kunst und Krieg und wird ab 2026 eine Professur für Skulptur an der Hochschule für bildende Kunst Hamburg annehmen ergänzt das ifa.
Die Künstlerinnen im Fokus
Zweites Bindeglied in dieser kreativen Kollaboration ist Sung Tieu, geboren 1987 in Hải Dương, Vietnam. Sie lebt ebenfalls in Berlin und beschäftigt sich mit den Nachwirkungen des Kalten Krieges sowie kolonialen Verstrickungen. Ihre Arbeiten erstrecken sich über zahlreiche Medien, einschließlich Skulptur, Klang und Video. Tieu hat bereits an bedeutenden Biennalen teilgenommen, darunter die Gwangju und die Shanghai Biennale, und wurde für ihre künstlerischen Recherchen mehrfach ausgezeichnet.
Die Perspektive der beiden Künstlerinnen betont Kathleen Reinhardt als vielversprechend. Sie sagt, dass sie nicht nur historische Verantwortung thematisieren, sondern auch individuelle und kollektive Handlungsmacht untersuchen. Die Dokumentation und Bewertung dieser Aspekte werden sicher ein zentraler Bestandteil ihrer ortsspezifischen Arbeiten für Venedig sein unterstreicht die Filmuniversität.
Der Deutsche Pavillon und die Biennale
Die Biennale di Venezia, die seit 1895 alle zwei Jahre stattfindet, gilt als die älteste internationale Kunstausstellung. Der Deutsche Pavillon, erbaut 1909, hat eine bewegte Geschichte, die auch Umgestaltungen während der NS-Zeit umfasst informiert Wikipedia. Deutschland hat in den letzten vier Jahrzehnten einige der höchsten Auszeichnungen, darunter sieben Goldene Löwen, gewonnen. Bedeutende Künstler wie Gerhard Richter und Joseph Beuys haben in der Vergangenheit den Pavillon vertreten.
Die Biennale ist nicht nur ein Schauplatz zeitgenössischer Kunst, sondern auch ein kulturelles Erlebnis, das jedes Jahr ein Musikfestival, Filmfestspiele, Theater- und Tanzveranstaltungen umfasst. In ihren Ausstellungen beleuchtet sie sowohl historische als auch gegenwärtige gesellschaftliche Themen mit eindrucksvoller Vielfalt erläutert Wikipedia weiter.
Während sich die Vorbereitungen für die 61. Biennale intensivieren, bleiben die Künstlerinnen Henrike Naumann und Sung Tieu im Blickpunkt, mit ihren Werken, die Konzepte von Macht und Verantwortung aufgreifen und den deutschen Beitrag zur internationalen Kunstszene entscheidend prägen werden.