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Schweden im Fokus: Minister Bohlin diskutiert Totalverteidigung am 16. Juni!

Schweden verstärkt seine Verteidigungsmaßnahmen und verfolgt eine umfassende Strategie der „Totalverteidigung“. Diese neue Ausrichtung ist eine direkte Reaktion auf die sicherheitspolitischen Spannungen in Europa, insbesondere nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.

Der schwedische Minister für zivile Verteidigung, Carl-Oskar Bohlin, wird am Montag, den 16. Juni, zu einer Veranstaltung des German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) sprechen. Unter dem Titel „Total Defence: Konzeption, Erfahrungen und Gedanken aus schwedischer Perspektive“ wird er um 18 Uhr in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg referieren. Dr. Wolfgang Müller, Militärökonom des GIDS und Oberstleutnant der Reserve, wird die Veranstaltung moderieren.

Ein umfassender Schutzansatz

Schweden setzt auf das Konzept der „Totalverteidigung“, welches darauf abzielt, die Gesellschaft unter schwierigen Bedingungen funktionsfähig zu halten und die Anstrengungen zur Unterstützung der Streitkräfte zu bündeln. Der Minister betont die Notwendigkeit, sich auf mögliche Angriffe vorzubereiten, insbesondere angesichts der verwundbaren Infrastruktur des Landes.

Mit 16.000 Kilometern Stromleitungen, die durch dichte Wälder verlaufen, ist Schweden besonders anfällig für Sabotageakte. Daher fordert die schwedische Agentur für zivile Notfälle Investitionen von zehn Milliarden Kronen für Krisenvorbereitungen. Diese Maßnahmen verdeutlichen, wie ernst es der schwedischen Regierung mit der Sicherheitslage ist.

Steigende Investitionen in die Verteidigung

Der Verteidigungshaushalt für 2024 umfasst 5,5 Milliarden Kronen (ca. 470 Millionen Euro) für Infrastrukturverbesserungen, fast dreimal so viel wie 2021. Diese finanziellen Mittel sind Teil eines umfassenderen Plans, um Schweden besser auf potenzielle Bedrohungen vorzubereiten.

Um die Energieversorgungssicherheit zu gewährleisten, wird ein stillgelegtes Kraftwerk in Malmö reaktiviert, das ursprünglich abgerissen werden sollte. Uniper erhielt fast eine Milliarde Euro als Entschädigung für die Rücknahme des Verkaufs des Kraftwerks, ein weiterer Hinweis auf die veränderte geopolitische Lage.

Wehrpflicht und Zivildienstpflicht

Schweden hat die Wehrpflicht 2017 wieder eingeführt, wobei nicht jeder Zehnte tatsächlich eingezogen wird. Die „Allgemeine Dienstpflicht“ zwingt alle in Schweden lebenden Personen zur Verteidigung, sei es in den Streitkräften oder in wichtigen gesellschaftlichen Funktionen. Darüber hinaus wurde die Zivildienstpflicht ebenfalls reaktiviert, um das Konzept der „Totalverteidigung“ zu vervollständigen. Diese umfassenden Maßnahmen zeigen, dass Schweden bereit ist, sowohl die militärischen als auch die zivilen Kapazitäten zu mobilisieren.

Die Veranstaltung am 16. Juni bietet eine wertvolle Gelegenheit, mehr über die schwedische Verteidigungspolitik zu erfahren. Interessierte müssen sich bis Mittwoch, den 11. Juni, um 16 Uhr anmelden. Minister Bohlin wird von Veronika Wand-Danielsson, der Botschafterin Schwedens in Deutschland, und Kapitän zur See Jonas Hård af Segerstad, dem schwedischen Verteidigungsattaché, begleitet. Hård af Segerstad wird zudem 2024 Gast einer GIDS-Debatte zum Thema Wehrpflicht sein.

Nachdem Schweden eine bemerkenswerte Wende in der Verteidigungspolitik vollzogen hat, bleibt es abzuwarten, wie sich die Sicherheitslage in der Region weiter entwickeln wird.

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