
George Leitmann, ein bedeutender Ingenieur und Mathematiker, wurde am 24. Mai 1925 in Wien geboren und verstarb tragischerweise am 19. Mai 2025, nur fünf Tage vor seinem 100. Geburtstag. Er war österreichisch-amerikanischer Herkunft und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der akademischen Welt, insbesondere an der University of California in Berkeley, wo er fast 60 Jahre lehrte. Sein facettenreiches Werk umspannte Bereiche wie optimale Steuerung, Operations Research und Spieltheorie, die alle entscheidend für Fortschritte in der Konstruktion von Flugzeugen und der Ballistik von Raketen waren. Darüber hinaus trugen seine Forschungen zum besseren Verständnis der menschlichen Immunreaktion bei, wie unibw.de hervorhebt.
Leitmann wuchs in einer jüdischen Familie auf, die 1938 vor dem aufkommenden Antisemitismus nach Amerika floh. Während seiner Jugend erlebte er persönlich Tragödien, darunter die Ermordung seines Vaters in einem Konzentrationslager. Nach seiner Ankunft in den USA graduierte er von einer Technischen Hochschule in New York und meldete sich 1944 freiwillig zum Militär. Während des Zweiten Weltkriegs diente er unter anderem als Vernehmungsoffizier bei den Nürnberger Prozessen, wo er seine Fähigkeiten in der Kriegsverbrechensaufklärung einsetzte.
Akademische Karriere und Beiträge
Nach dem Ende seiner Militärzeit studierte Leitmann Physik an der Columbia University und erwarb 1949 seinen Bachelor-Abschluss sowie 1950 seinen Master-Abschluss. 1956 schloss er seine Promotion im Bereich Ingenieurwissenschaften an der University of California, Berkeley, ab und trat im gleichen Jahr der Fakultät bei. Zu seinen bedeutendsten Leistungen zählt die Mitwirkung an über 300 technischen Artikeln und 15 Büchern, die zu seinem interdisziplinären Ruhm beitrugen, wie in wikipedia.org dokumentiert.
Leitmann war nicht nur in der Forschung aktiv, sondern übernahm auch verschiedene akademische Rollen an der UC Berkeley, darunter die des Associate Dean und des University Ombudsman sowie der Gründungsvorsitz für die American Alexander von Humboldt Association von 1994 bis 1997. Zudem war er Mitglied der US National Academy of Engineering und mehrerer anderer nationaler Akademien. Für seine herausragenden Leistungen wurde er unter anderem mit drei Ehrenpromotionen, dem Senior Scientist Prize und dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.
Würdigung und Vermächtnis
Die Universität der Bundeswehr München ehrte Leitmann mit der nach ihm benannten George Leitmann Lecture, die 2005 zu seinem 80. Geburtstag ins Leben gerufen wurde, um sein Erbe in der Wissenschaft weiterzugeben. In dieser Vorlesungsreihe werden internationale Wissenschaftler in seinen Fachgebieten eingeladen, um ihre Forschungsarbeiten zu präsentieren. Prof. Stefan Pickl von der Universität würdigte Leitmann posthum anlässlich seines 100. Geburtstags während einer Feier in Berkeley und bezeichnete ihn als „Brückenbauer“, der Grenzen in Wissenschaft und Bildung überwand.
Der nächste Vortrag der George Leitmann Lecture wird von Jan Wörner, dem ehemaligen Chef der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), gehalten. Das Datum dieser Vorlesung wird noch bekannt gegeben. Leitmanns Lebenswerk wird auch weiterhin das Studium und die Forschung in seinen spezialisierten Bereichen inspiriert, und seine Beiträge haben bedeutende Auswirkungen auf die Technik und Wissenschaft weltweit hinterlassen.