
Am 13. Juni 2025 wurde Jun.-Prof. Dr. Nicholas A. Güsken, ein Physiker an der Universität Paderborn, in die „Junge Akademie“ aufgenommen. Diese Akademie ist eine Initiative der „Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften“ sowie der „Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina“. Mit seiner Aufnahme gehört Güsken zu den neu gewählten zehn Mitgliedern dieser weltweit ersten Akademie für herausragende junge Wissenschaftler.
Die Junge Akademie hat insgesamt 50 Mitglieder, die aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und dem künstlerischen Bereich stammen. Diese Mitglieder haben die Möglichkeit, interdisziplinäre Forschungsprojekte zu initiieren oder an bestehenden Programmen teilzunehmen. Zudem profitieren sie von einem wachsenden Netzwerk, das Wissenschaftler und Künstler vereint und an Formaten arbeitet, die an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft entstehen.
Forschungsschwerpunkte und Arbeitsgruppe
Jun.-Prof. Güsken leitet an der Universität Paderborn eine Arbeitsgruppe in der experimentellen Physik. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Quantenphotonik und Optoelektronik. Zu den zentralen Themen seiner Arbeit zählen die Manipulation von Quantenemittern, Licht-Materie-Wechselwirkung sowie die Entwicklung aktiver Bauteilschnittstellen bei photonisch integrierten Schaltkreisen. Diese Forschungsaktivitäten sind Teil des Paderborner Instituts für Photonische Quantensysteme (PhoQS) und des „Center for Optoelectronics and Photonics Paderborn“ (CeOPP).
Bevor Güsken an die Universität Paderborn kam, war er am „Geballe Laboratory for Advanced Materials“ an der Stanford University tätig. Diese internationale Erfahrung bereichert seine akademische Laufbahn und seine aktuelle Forschungsarbeit.
Infrastruktur Teams am PhoQS
Das PhoQS wird durch institutsübergreifende Infrastruktur-Teams (ISTs) strukturiert. Diese Teams übernehmen grundlegende Aufgaben, die essentielle Voraussetzungen für die Forschungsarbeit im PhoQS schaffen. Die Mitglieder der Infrastruktur-Teams sind auch Mitglieder des Instituts und unterstützen die Projekte, insbesondere in der Ausbildung von Doktorand*innen und Postdocs. Die Verantwortung für die operative Organisation dieser Teams liegt beim Infrastrukturleiter, der die Werkstätten koordiniert.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Weitergabe von Expertise und den synergistischen Effekten, die durch die Zusammenarbeit innerhalb der verschiedenen Gruppen der Infrastrukturteams entstehen.
Quantentechnologien in der Praxis
Ein bedeutendes Anwendungsgebiet von GÜskens Forschung ist die Quantenkommunikation. Im August 2021 wurde im Rahmen der QuNET-Initiative die erste quantengesicherte Videokonferenz durchgeführt. An dieser Veranstaltung nahmen das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) und das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) teil. Diese Demonstration fokussierte sich auf den Quantenschlüsselaustausch (QKD – Quantum Key Distribution), welcher den Austausch symmetrischer Schlüssel mit quantifizierbarer Sicherheit ermöglicht.
Die QuNET-Initiative wird durch das BSI begleitet, das unabhängig in internationaler Zusammenarbeit Prüfkriterien entwickelt. Die Weiterentwicklung der verschränkten Photonenquelle ist ein Beleg für den Fortschritt auf diesem Gebiet, der in Zukunft noch bedeutende Auswirkungen auf die Sicherheit der digitalen Kommunikation haben könnte.