
Mit den steigenden Temperaturen in den Sommermonaten steigt auch das Risiko für Hunde, die im Auto zurückgelassen werden. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover warnt eindringlich, dass selbst bei moderaten Außentemperaturen gefährliche Hitzefallen entstehen können. Bei nur 20 Grad Celsius kann sich die Innentemperatur eines geparkten Autos innerhalb einer Stunde auf erschreckende 46 Grad erhöhen.
Die Verwundbarkeit von Hunden in solchen Situationen ist alarmierend. Bereits nach wenigen Minuten können die Tiere in Lebensgefahr geraten. Viele Hundehalter sind sich der Geschwindigkeit, mit der sich die Temperatur im Fahrzeug steigern kann, nicht ausreichend bewusst. Bei 30 Grad Celsius Außentemperatur kann diese kritische Temperatur bereits nach einer halben Stunde überschritten werden.
Hitzeschlag und seine Symptome
Hunde können ihre Körpertemperatur nur begrenzt regulieren, hauptsächlich durch Hecheln. Diese natürliche Kühlungsmechanismus wird jedoch bei Temperaturen über 28 Grad Celsius stark beeinträchtigt. Der Hitzeschlag stellt ein hohes Risiko dar: Ab einer Körperkerntemperatur von über 41 Grad Celsius treten schwerwiegende Symptome auf, die bei einer Temperatur über 43 Grad Celsius meist tödlich enden. Zu den Symptomen zählen blutiges Erbrechen, Durchfall und neurologische Ausfälle wie Krämpfe oder Bewusstlosigkeit.
Die Sterblichkeit bei Hitzschlag liegt, selbst bei tierärztlicher Behandlung, bei alarmierenden 50 bis 60 Prozent. Besonders gefährdet sind brachyzephale Rassen wie Möpse und Bulldoggen, alte Tiere sowie übergewichtige oder solche mit Vorerkrankungen.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Die ersten Symptome eines milden Hitzestresses können Müdigkeit und übermäßiges Hecheln sein, mit einer insgesamt positiven Prognose, wenn rechtzeitig Maßnahmen zur Abkühlung eingeleitet werden. Hundehalter sollten darauf achten, ihre Tiere niemals im Auto zurückzulassen, auch nicht für kurze Zeit. Laut dem Tierschutzgesetz ist das Rücklassen von Tieren in hitzegefährdeten Fahrzeugen sogar gesetzlich verboten.
- Einige vorbeugende Maßnahmen umfassen:
- Immer ein ausreichend großes Wassermenge zur Verfügung stellen.
- Während Spaziergängen in der Mittagshitze lange Anstrengungen vermeiden.
- Den Hund niemals im geparkten Auto zurücklassen.
- Im Schatten parken, wenn möglich, und die Verwendung von Klimaanlagen in Elektroautos, selbst bei ausgeschaltetem Motor, in Betracht ziehen.
Für Hundebesitzer ist es unerlässlich, das Risiko eines Hitzschlags zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Zu den empfohlenen Sofortmaßnahmen zählen das Abkühlen des Tieres im Schatten sowie die Verwendung von lauwarmem Wasser, um die Überhitzung sanft zu mindern. Eine unverzügliche tierärztliche Untersuchung bleibt jedoch unverzichtbar, da selbst nach einer scheinbaren Erholung gesundheitliche Folgeschäden drohen könnten.
Die sommerlichen Temperaturen erfordern ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit und Fürsorge. Hunde und andere Tiere sollten im Sommer niemals im Fahrzeug zurückgelassen werden – der Verzicht auf diese vermeintlich kleinen Gefälligkeiten kann über Leben und Tod entscheiden.