Am 13. Juni 2025 fand die Summer School „La fabrique des sciences humaines“ an der Universität Bonn statt. Die Veranstaltung erstreckte sich über drei Tage und brachte zehn Kolleginnen und Kollegen sowie Doktorandinnen und Doktoranden zusammen. Ziel war es, in einer produktiven Atmosphäre die Kooperationen in den Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften sowie den Philologien zu festigen und weiterzuentwickeln. Inmitten dieser interdisziplinären Zusammenkünfte wurden zentrale Texte von bedeutenden Denkern wie Bloch, Adorno und Foucault diskutiert.
Ein zentrales Thema der Summer School war die „Fabrik der Geisteswissenschaften“. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, ihre Projekte aus Geschichtswissenschaft, Linguistik und Kunstgeschichte zu präsentieren, wobei sie auch Unterschiede zwischen den deutschen und französischen Fachkulturen thematisierten. Die Veranstaltung ermöglichte einen offenen Austausch, in dem Statusfragen und nationale Zugehörigkeiten nicht im Vordergrund standen. Für viele Teilnehmer war es der erste Aufenthalt in Deutschland, was eine wertvolle interkulturelle Erfahrung darstellte.
Aufbau von Kooperationen
Die Universität Lille, ein Schlüsselpartner im Bereich der Hirnforschung, wird ab 2024 vertiefte Kooperationen in den Geisteswissenschaften am Centre Ernst Robert Curtius (CERC) anstreben. Die Bonner Teilnehmer waren bereit, Französisch als Arbeitssprache zu akzeptieren, um die interkulturelle Zusammenarbeit zu erleichtern. Die CERC hat sich in den letzten fünf Jahren als ein zentraler Akteur im deutsch-französischen Wissensaustausch etabliert und pflegt enge Kontakte zur Sorbonne-Universität und der Universität Nantes.
Um das Bewusstsein für die Chancen und Herausforderungen der deutsch-französischen Forschungskooperationen zu schärfen, wurden auch persönliche Kontakte in Bereichen wie Geschichtsdidaktik, Umweltgeschichte und Literaturwissenschaft identifiziert. Die nächste Summer School soll 2026 in Lille stattfinden, was die kontinuierliche Zusammenarbeit weiter festigen wird.
Interkultureller Austausch und Sprachkurse
Der Austausch und das Lernen über Sprachen und Kulturen bieten nicht nur akademische, sondern auch persönliche und berufliche Entwicklungsansätze. Berichte zeigen, dass Auslandsaufenthalte, einschließlich der Möglichkeit, kurzfristige Studien in Frankreich zu erleben, oft mit Sprachkursen verbunden sind, die entweder auf Französisch oder Englisch angeboten werden. Diese Programme sind für Studenten verschiedener Fachrichtungen zugänglich und bieten oft auch vorbereitende Maßnahmen an.
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) unterstützt kulturellen Austausch und hat spezielle Programme für Schüler*innen und junge Erwachsene. Diese Programme sollen das Kennenlernen der jeweiligen Kulturen fördern und beinhalten unter anderem Freiwillige Praktika sowie individuelle Schüleraustauschmöglichkeiten im Rahmen des Brigitte-Sauzay-Programms.
Die Summer School in Bonn ist ein Beispiel für die Möglichkeiten, die sich durch solche interdisziplinären, internationalen Veranstaltungsformate eröffnen. Ziel ist es, den persönlichen Austausch zu fördern und das CERC zu einem zentralen Akteur des deutsch-französischen Wissensaustauschs auszubauen, wobei auch moderne Übersetzungstechnologien eine Rolle spielen sollen.
