
Frauen können in Deutschland unter dem Motto „Ist Luisa hier?“ Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie sich unsicher oder belästigt fühlen. Diese Initiative, die 2016 vom Frauen-Notruf Münster ins Leben gerufen wurde, hat zum Ziel, Frauen in der Partyszene und darüber hinaus ein Sicherheitsgefühl zu geben. An der Universität Duisburg-Essen (UDE) wurde die Kampagne nun in den Fachbibliotheken auf dem Campus Duisburg und Essen etabliert. Gemeinsam mit der Universitätsbibliothek, den Gleichstellungsbeauftragten und dem Diversity Support Center (DSC) arbeitet die UDE an der Umsetzung dieser wichtigen Initiative.
Frauen und Mädchen, die sich in einer unangenehmen Situation befinden, haben die Möglichkeit, sich direkt an das Thekenpersonal zu wenden. Kristina Spahn und Dr. Eva Willmann, die Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der UDE, betonen, dass es nicht notwendig ist, die genauen Umstände zu schildern. Die betroffenen Frauen dürfen selbst entscheiden, welche Hilfsangebote sie wahrnehmen möchten. Diese reichen von einem ruhigen Telefonat bis hin zu einem sicheren Ort, an dem sie auf eine vertraute Person warten können.
Die Rolle der Bibliotheken
Die Bibliotheken der UDE bieten nicht nur eine zentrale Anlaufstelle, sondern auch lange Öffnungszeiten, einschließlich am Wochenende. Dr. Andreas Sprick, stellvertretender Bibliotheksleiter, erklärt, dass die Unterstützung, die hier angeboten wird, den Frauen ein sicheres Gefühl vermitteln soll. Dieses Engagement ist ein starkes Zeichen gegen sexualisierte Gewalt und für ein respektvolles Miteinander in der Gesellschaft.
Am 26. Juni wird die UDE beim Sommerfest weitere Informationen zur Kampagne bereithalten. Die Verantwortlichen, darunter Dr. Regina Häuser, Kristina Spahn, Eva Willmann und Dr. Andreas Sprick, stehen für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Fachberatungsstellen und Unterstützung
Die Initiative „Ist Luisa hier?“ ist jedoch nicht isoliert, sondern eingebettet in ein breiteres Netz von Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen. Fachberatungsstellen, wie Frauennotrufe, bieten sowohl telefonische als auch persönliche Beratung für Betroffene von sexualisierter Gewalt an. Diese Angebote sind in jedem Bundesland vorhanden und setzen sich aktiv für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ein. Die Mitarbeiterinnen unterliegen dabei der Schweigepflicht. Frauen gegen Gewalt hebt hervor, dass zusätzlich zur Krisenintervention auch Präventionsarbeit geleistet wird.
Die Frauennotrufe sind oft mit Frauenberatungsstellen verknüpft, die ein breites Spektrum an Beratungsleistungen anbieten. Dazu zählen Themen wie Gewalt in Beziehungen, Trennung und Scheidung sowie psychosoziale Beratung in Krisensituationen. Diese Angebote sind nicht nur für betroffene Frauen gedacht, sondern auch für deren soziale Umgebung und professionelle Helfer. Frauen gegen Gewalt beschreibt, dass die Beratung anonym und kostenlos ist und auch Gruppenangebote bereitstellt.
Zusammenfassend zeigt sich, dass es in Deutschland viele Anlaufstellen für Frauen gibt, die Unterstützung benötigen. Die Kampagne „Ist Luisa hier?“ und die Fachberatungsstellen zusammen bilden ein starkes Netzwerk, um Frauen in schwierigen Situationen zur Seite zu stehen.