
Die Technische Universität Berlin hat kürzlich die Zusage von insgesamt fünf Millionen Euro im Rahmen der ERC Advanced Grants erhalten. Mit dieser Förderung soll sowohl die IT-Sicherheit gestärkt als auch der Kampf gegen Immunerkrankungen vorangetrieben werden. Besonders bemerkenswert ist die Zuerkennung an zwei ausgewählte Forscher, deren Projekte wegweisende Forschungsansätze versprechen.
Prof. Dr. Michael Franz von der University of California, Irvine, erhält 2,5 Millionen Euro für sein Projekt „REVITALIZE“. In den kommenden fünf Jahren wird er teilweise an der TU Berlin forschen. Sein Fokus liegt auf den Sicherheitsproblemen in kritischen Infrastrukturen wie Häfen, Bahnhöfen und Krankenhäusern. Ziel seines Projektes ist es, veraltete Software zu modernisieren, da diese oft erhebliche Sicherheitslücken bekanntlich aufweist. Zu den eingesetzten Methoden gehören die Übersetzung von Maschinensprache in Compiler-Sprache zur Anwendung moderner Optimierungen, der Vergleich mehrerer Softwareversionen zur Identifikation von Abweichungen sowie der Einsatz von „Fuzzing“ zur Identifikation von Schwachstellen.
Forschungsfokus von Prof. Dr. Alexander Scheffold
Der zweite Empfänger des ERC Advanced Grants ist Prof. Dr. Alexander Scheffold von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der ebenfalls 2,5 Millionen Euro für sein Projekt „RespecTreg“ erhält. Er wird am 1. Oktober 2025 zur TU Berlin wechseln. Sein Forschungsfokus liegt auf der Aktivierung regulatorischer T-Zellen zur Bekämpfung von Autoimmunerkrankungen. Das Ziel ist die Identifikation von Strukturen, die regulatorische T-Zellen aktivieren, um Immunreaktionen gezielt steuern zu können. Diese Arbeiten werden Teil des Forschungszentrums „Der Simulierte Mensch“ (Si-M) in Berlin-Wedding sein.
Die ERC Advanced Grants richten sich an etablierte, führende Principal Investigators (PIs), die durch bedeutende Forschungserfolge hervorgetreten sind. Laut der European Research Council haben diese PIs keine spezifischen akademischen Anforderungen zu erfüllen, sondern müssen in der Lage sein, außergewöhnliche Forschungsbeiträge zu liefern. Die Grants können bis zu 2,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren umfassen, mit der Möglichkeit, zusätzlich 1 Million Euro für Start-up-Kosten zu beantragen.
Aufbau der ERC Advanced Grants
Die Projekte werden auf einer „Bottom-up“-Basis ohne vorgegebene Prioritäten gefördert. Anträge können in jedem Forschungsbereich gestellt werden, wobei die Forschung an einer öffentlichen oder privaten Forschungseinrichtung in einem EU-Mitgliedstaat oder assoziierten Land durchgeführt werden muss. Die Auswahl erfolgt durch internationale Peer-Reviewer, die die Anträge nach ihrer Exzellenz bewerten.
Für die Arbeiter in der Forschung sind solche Initiativen von großer Bedeutung, da sie nicht nur fundierte finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch Möglichkeiten zur Zusammenarbeit innerhalb eines breiten Netzwerks von wissenschaftlichen Institutionen eröffnen. Laut der Förderdatenbank gibt es darüber hinaus Initiativen, um talentierte Wissenschaftler aus Nicht-EU-Ländern in die ERC-geförderten Teams zu integrieren und somit den Austausch und die Vielfalt in der Forschung zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ERC Advanced Grants einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Forschung an der TU Berlin leisten werden. Die gewonnenen Fördermittel stehen im Zeichen innovativer Ansätze, die sowohl technische Fortschritte in der IT-Sicherheit als auch bedeutende Fortschritte in der Immunologie vorantreiben sollen.