
Der Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen“ (PMI) wird in einem bedeutenden Schritt zur Weiterentwicklung der medizinischen Forschung bis Ende 2032 gefördert. Diese neue Förderzusage der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) steht im Kontext einer vierten Förderphase, die sich auf die klinische Anwendung der Präzisionsmedizin fokussiert. Insgesamt werden fast 70 Millionen Euro beantragt, um die Erforschung und Behandlung von chronischen Entzündungserkrankungen voranzutreiben, die immer mehr Menschen in Industrienationen betreffen, darunter Morbus Crohn, Schuppenflechte und Rheuma, berichtet die Medizinische Fakultät der Universitäten zu Kiel und Lübeck.
Der Cluster PMI ist eine Gemeinschaftsinitiative der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität zu Lübeck, des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, des Forschungszentrums Borstel – Leibniz Lungenzentrum, des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie Plön sowie der Muthesius Kunsthochschule. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit dieser Institutionen ist entscheidend, um innovative Ansätze für die Früherkennung und Behandlung von chronischen Erkrankungen zu entwickeln. Die Schwerpunktsetzungen des Clusters beinhalten die frühe Diagnose, die Vorhersage von Krankheitsverläufen und die individuelle Einschätzung des Therapieansprechens.
Forschung mit Perspektive
Die Zielsetzung des Exzellenzclusters ist es, interdisziplinäre Forschungsansätze direkt in die Krankenversorgung zu überführen und dabei die unbefriedigten Bedürfnisse der Erkrankten zu berücksichtigen. Dies geschieht, indem innovative wissenschaftliche Erkenntnisse in die klinische Praxis integriert werden, um die Lebensqualität von Patienten signifikant zu verbessern. Die vorherige Förderphase von 2019 bis 2025, die mit 52,2 Millionen Euro ausgestattet war, legte bereits den Grundstein für diese richtungsweisende Forschung.
Der Exzellenzcluster folgt auf den erfolgreichen Vorgänger „Inflammation at Interfaces“, der von 2007 bis 2018 gefördert wurde. In dieser Zeit wurde eine solide Basis für die aktuelle Forschung geschaffen. Der neue Cluster hebt sich durch den Schwerpunkt auf Präzisionsmedizin ab, was eine individuelle und spezifische Behandlung von Patienten ermöglicht. Dies ist besonders relevant in Anbetracht der zunehmenden Inzidenz chronischer Entzündungen in der Bevölkerung.
Ein Bündnis für die Zukunft
Durch das Engagement dieser zahlreichen Einrichtungen wird nicht nur die Forschung zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen gestärkt, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Universitäten gefördert. Die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder (ExStra) unterstützt hierbei verschiedene Initiativen, um Spitzenforschung in Deutschland zu stärken. In diesem Rahmen wird das interdisziplinäre Wissen der Mitglieder des Clusters effektiv genutzt, um eine möglichst breite und tiefgreifende Forschungsbasis zu gewährleisten, wie die Universität Kiel herausstellt.
Das Strebens des Clusters PMI zeigt, wie essenziell es ist, neue medizinische Erkenntnisse und Technologien in die Versorgung der Patienten zu integrieren, um so der wachsenden Herausforderung durch chronische Entzündungserkrankungen begegnen zu können. Die zukünftige Zusammenarbeit und die ausgeweiteten Forschungsmöglichkeiten versprechen eine erhebliche Verbesserung der Gesundheitssysteme und der Patientenergebnisse in den kommenden Jahren. Diese Entwicklungen unterstreichen die Wichtigkeit von Forschung und Innovation in der modernen Medizin.