
Die Universität zu Lübeck hat einen bedeutenden Schritt in der Immunologie-Forschung gemacht. Sie erhält eine Förderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ein neues Graduiertenkolleg, das im Frühjahr 2026 starten wird. Prof. Dr. Rudolf Manz und Prof. Dr. Stefanie Derer-Petersen leiten das Kolleg, das sich auf die Entwicklung von Antikörpern konzentriert, die sowohl schützende als auch pathogene Wirkungen an Barriereorganen wie Haut, Darm und Lunge haben. Wie precisionmedicine.de berichtet, trägt das Graduiertenkolleg den Titel „Protektive und pathogene Antikörperantworten an Barriereorganen“.
Das interdisziplinär angelegte Programm bietet eine Ausbildung mit einem starken Fokus auf Bioinformatik. Promovierende erwerben Kenntnisse in modernen Programmiersprachen, maschinellem Lernen und interdisziplinärer Kommunikation, um die komplexen Prozesse der B-Zell-Aktivierung besser zu verstehen. Dies ist entscheidend, um Antikörper zu entwickeln, die sowohl für den Schutz vor Infektionen als auch für das Verständnis pathogener Prozesse von Bedeutung sind. Die Kooperationspartner umfassen auch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), was die langjährige Zusammenarbeit im Bereich der Entzündungsmedizin hervorhebt.
Ausbildungsstruktur und Zielsetzung
Das Ausbildungskonzept des Graduiertenkollegs umfasst ein strukturiertes Curriculum, Tandem-Betreuung und regelmäßige Retreats. Ein interdisziplinäres Qualifizierungsprogramm ist ebenfalls Teil des Angebots. Ziel ist es, die Promovierenden optimal auf wissenschaftliche Karrieren vorzubereiten, die an der Schnittstelle zwischen Forschung und klinischer Anwendung stehen. Die neue Initiative ist Teil der Strategie der Universität Lübeck zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der translationalen Medizin.
Im Kontext der Immunologie sind auch andere Graduiertenkollegs für die Forschung von großer Bedeutung. So hat die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) ihr Graduiertenkolleg 2504 im Mai 2019 bewilligt, das sich ebenfalls mit der Immunologie befasst. Es wird weiterhin von der DFG gefördert, mit einer Verlängerung im November 2023. Seit Oktober 2019 sind die ersten Kohorten der Promovierenden in ihren Projekten, und ab März/April 2025 werden neue Bewerbungen entgegengenommen. Dies zeigt den anhaltenden Erfolg und das Engagement in der Ausbildung und Forschung in diesem Bereich, wie virologie.uk-erlangen.de darstellt.
Verzahnung mit Grundlagen- und translationaler Forschung
Zusätzlich zur Ausbildung stehen im Fokus der Forschung die Entwicklung des Immunsystems und der Schutz vor verschiedenen Krankheiten. Studien belegen die Notwendigkeit, Fehlfunktionen des Immunsystems zu untersuchen und deren Manipulation zu verstehen. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist mit ihrem Institut für Immunologie ein wesentlicher Akteur in diesem Forschungsbereich. Technologieeinsätze wie 2-Photonen-Mikroskopie und Einzelzellsequenzierung unterstützen die Forschung bei der Untersuchung von Immunantworten und der Entwicklung neuer Impfstrategien. Dies wird von mhh.de thematisiert.
Durch die Verbindung von Grundlagenforschung mit translationalen Ansätzen wird nicht nur das Verständnis von Immunprozessen vertieft, sondern auch die Entwicklung innovativer Therapien und Impfstoffe vorangetrieben.