
Im Rahmen des Projekts „Wir übernehmen!“ erhalten Auszubildende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in der Pflege zu sammeln. Eva Frieling, eine Auszubildende auf der neurologischen Normalstation 35, ist Teil dieser Initiative, die darauf abzielt, Theorie und Praxis miteinander zu verknüpfen. In einem Zeitraum von zwei Wochen übernehmen die zwölf teilnehmenden Auszubildenden verschiedene Tätigkeiten und dokumentieren Pflegemaßnahmen.
Das Projekt hat das klare Ziel, die Selbstständigkeit der Auszubildenden zu fördern. Dabei hebt Serbülent Horasan, die pflegerische Bereichsleitung, hervor, wie wichtig es ist, Krankheitsbilder zu erkennen und adäquate pflegerische Interventionen durchzuführen. Die Unterstützung durch Praxisanleiterinnen, wie Annika Sölter und Danela Röhr, spielt eine entscheidende Rolle. Sie helfen den Azubis, Überforderung zu vermeiden und leisten wertvolle Hilfestellung in der anspruchsvollen Pflegesituation.
Übernahme von Aufgaben und Lernen in der Praxis
Ein zentrales Element des Projekts ist der Rollentausch, der es den Auszubildenden ermöglicht, eigenverantwortlich Aufgaben auf der Station zu übernehmen. Mathis Werner und Sara Kluszczynski, beide im dritten Ausbildungsjahr, berichten von wesentlichen Verbesserungen in ihrem Zeitmanagement sowie in der Priorisierung von Aufgaben. Diese Erfahrungen erweisen sich als gute Vorbereitung auf die anstehenden praktischen Prüfungen.
Für das Jahr sind noch zwei weitere Durchgänge des Projekts „Wir übernehmen!“ in der neurologischen Normalstation 35 geplant. Projektleiterin Linda Gottert betont, dass auch das erfahrene Team der Station vom Austausch mit den Auszubildenden profitiert. Diese interaktive Lernumgebung fördert nicht nur die Kompetenz der Azubis, sondern bereichert das gesamte Team.
Wichtige Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Ausbildung
Um eine gelungene Ausbildung zu gewährleisten, sind bestimmte Rahmenbedingungen von großer Bedeutung. Laut Informationen vom Bundesinstitut für Berufsbildung müssen Auszubildende die Möglichkeit haben, zu lernen und nicht nur zu funktionieren. Eine umfassende Willkommenskultur ist dabei essenziell für die Integration neuer Auszubildender in das Team.
Zeit ist ein entscheidender Faktor im Lernprozess. Auszubildende benötigen ausreichend Zeit zum Beobachten, Üben und Nachfragen. Auch die Möglichkeit, Fehler zu revidieren und zu reflektieren, ist von großer Wichtigkeit. Professionelle Modelle in der Pflegepraxis sind erforderlich, um den Lernprozess zu unterstützen.
Daher sollten Praxisanleiterinnen und -anleiter entsprechend geschult werden und ausreichend Zeit haben, um den Prozess der Anleitung professionell zu begleiten. Vertrauen ist die Grundlage für erfolgreiche Praxisanleitung. Feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind wichtig, um eine vertrauensvolle Lernatmosphäre zu schaffen, die den Austausch und die Reflexion der Auszubildenden fördert.
Insgesamt verdeutlichen die Erfahrungen der Azubis an der MHH, dass praktische Ausbildungsprojekte wie „Wir übernehmen!“ sowohl für die Lernenden als auch für das gesamte Pflegeteam von großem Nutzen sind. Die Integration in die Praxis schafft ein positives Umfeld für die berufliche Entwicklung.
Für weitere Informationen zu Ausbildungsabbrüchen in der Pflege werfen Sie einen Blick auf die detaillierte Analyse vom Bundesinstitut für Berufsbildung, die wichtige Faktoren und Statistiken beleuchtet hier.
Zusätzliche Hinweise zur Praxisanleitung finden Sie in einem umfassenden Artikel über gute Praxisanleitung hier.
Für weitere Informationen zur MHH und dem Projekt „Wir übernehmen!“ besuchen Sie bitte die offizielle Seite der Hochschule hier.