
Am 24. Juni 2025 wird an der Universität Konstanz eine bedeutende Ausstellung eröffnet, die sich mit der Streichung von Begriffen im Zusammenhang mit „Diversity, Equity, Inclusion“ (DEI) in den USA befasst. Diese Ausstellung, unter dem Titel „Forbidden words – forbidden thinking?!“, thematisiert die politischen und sozialen Implikationen dieser Entscheidung. Sie zeigt nicht nur die verbotenen Wörter, die während der Trump-Administration in den Fokus gerieten, sondern auch Bücher, die in verschiedenen US-Staaten aus Schulen und öffentlichen Bibliotheken verbannt wurden, darunter Werke über Rassengleichheit.
US-Präsident Donald Trump erließ bereits zu Beginn seiner Amtszeit eine Verordnung, die das Verbot solcher Begriffe in Bundesbehörden vorsah. Laut der Universität Konstanz, die die Ausstellung in Kooperation mit dem Referat für Gleichstellung, Familienförderung und Diversity, dem International Office sowie dem Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) organisiert, wird die Ausstellung bis zum 30. Juni 2025 zu den Öffnungszeiten der Bibliothek zugänglich sein. Der Eintritt ist kostenfrei, ebenso wie die Teilnahme an der Finissage, die am letzten Tag der Ausstellung ab 15 Uhr in der Schulungsecke der Bibliothek stattfinden wird.
Politischer Kontext und Rassenspannungen
Die Ausstellung reflektiert auch, wie die Trump-Administration versuchte, Fortschritte in der Rassengleichheit zurückzudrängen. Zwei Drittel der Amerikaner äußerten nach Trumps Präsidentschaft, dass sie der Meinung waren, seine Politik hätte die Rassenspannungen im Land erhöht. Zu den umstrittenen Maßnahmen gehörte das Verbot von Schulungen zu systemischem Rassismus und unbewusster Voreingenommenheit in Bundesbehörden. Trump hatte sich zudem geweigert, weiße supremacistische Gruppen eindeutig zu verurteilen, was die gesellschaftliche Spaltung weiter verschärfte.
Die Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung wird durch einen Kurzvortrag der Konstanzer Anglistin Irmtraud Huber ergänzt, die das Thema „Kinds of Erasure: The Politics of (Un)saying“ beleuchten wird. Zugleich findet eine offene Diskussion mit Andreas Wimmer, einem Soziologen der Columbia University, über die Ziele des Trump-Regimes in Bezug auf die Liste der verbotenen Wörter statt. Diese Diskussion wird als Möglichkeit gesehen, die gesellschaftlichen Implikationen solcher Verbote zu hinterfragen.
Zukunftsausblick
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass die 2024 Trump-Kampagne weiterhin plant, die bestehenden DEI-Programme abzuschaffen und akademische Diskussionen über Rasse und Geschlecht zu zensieren. Es wird erwartet, dass im Falle einer weiteren Trump-Präsidentschaft die Angriffe auf Gleichstellungsinitiativen zunehmen und die rechtlichen Möglichkeiten zur Bekämpfung von Diskriminierung weiter eingeschränkt werden. Die ACLU hat bereits angekündigt, rechtliche Schritte gegen diese Angriffe auf Bürgerrechte einzuleiten und sich für die Verteidigung von DEI-Programmen einzusetzen.
Durch diese Ausstellung in Konstanz wird ein Raum eröffnet, um über die weitreichenden Folgen von Sprachverboten und deren Einfluss auf die Gesellschaft nachzudenken. Die Ausstellung ist somit nicht nur eine Reflexion über vergangene und gegenwärtige politische Entwicklungen, sondern auch ein Aufruf zur öffentlichen Diskussion über Themen der Gleichstellung und Inklusion in der heutigen Zeit.