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Reparatur als Zukunftsthema: Vortrag an der HafenCity Universität!

Am 1. Juli 2025 wird die HafenCity Universität Hamburg (HCU) einen besonderen Vortrag von Prof. Dr. Hanna Göbel veranstalten. Die Antrittsvorlesung mit dem Titel „Repairing Environments“ beginnt um 18:15 Uhr im Auditorium der Universität. Sie behandelt die Reparatur als kulturelle Praxis im Alltag und als dringend benötigte Kulturtechnik der Zukunft. Der Vortrag wird in deutscher Sprache gehalten und beleuchtet, wie das Reparieren im technowissenschaftlichen Zeitalter und im Kontext des Anthropozäns zu verstehen ist. Im Anschluss an den Vortrag organisiert eine Empfang, unterstützt von den Fachschaftsräten für Urban Design und Kultur – Digitalisierung – Metropole.

Prof. Dr. Hanna Göbel wurde am 1. Februar 2025 an die HCU berufen und ist seither Professorin für „Methoden der urbanen Praxis“. Zuvor war sie als Vertretungsprofessorin für „Urban Anthropology and Ethnographic Methods“ tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem Urbanistik, Anthropologie und die Soziologie des Körpers. Ihre aktuelle Forschung untersucht Körperbehinderungen und den Einfluss digitaler Technologien auf Gesellschaft und Design.

Themen der Antrittsvorlesung

In ihrer Antrittsvorlesung wird Göbel einen programmatischen Ausblick auf kulturelle Produktionen im Bereich „Methoden urbaner Praxis“ geben. Der Kontext des Reparierens wird dabei sowohl im Hinblick auf materielle als auch auf gesellschaftliche Aspekte betrachtet. Aus dieser Perspektive wird es auch eine Diskussion über den Ressourcenverbrauch, die Obsoleszenz technischer Objekte sowie die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit geben.

Ein wichtiger Diskussionsbeitrag findet sich in der Veröffentlichung „Dinglichkeit des Reparierens: Lebensdauer, Reparierbarkeit und Obsoleszenz in der Geschichte des Massenkonsums von Technik“, die verschiedene Aspekte der Reparatur beleuchtet. Kapitel behandeln unter anderem die soziologische Erkundung von Recycling in Deutschland und Indien sowie Praktiken des Reparierens in Zeiten von Fast Fashion.

Gesellschaftliche Relevanz der Reparatur

Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen ökologischen Krise gewinnen Themen wie Ressourcenschonung und nachhaltige Entwicklung zunehmend an Bedeutung. Ein beträchtlicher Teil der Umweltzerstörung wird durch wachstumsorientierte Fortschrittserzählungen verstärkt. In Deutschland allein sind 400.000 neue Wohnungen geplant, was dazu beiträgt, dass der Bausektor etwa 40% der weltweiten CO2-Emissionen ausmacht. Die Förderung solcher Projekte steht im Konflikt mit den dringenden Bedürfnissen des Klimaschutzes.

Einen vielversprechenden Ansatz bietet das Projekt „The Great Repair“, das in der Akademie der Künste diskutiert wird. Die Ausstellung präsentiert 25 verschiedene Positionen aus Kunst, Architektur und anderen Raumpraktiken und thematisiert Reparatur als neuen Gestaltungsansatz. Dabei werden neben den praktischen Aspekten auch kulturelle und soziale Dimensionen in den Fokus genommen, um neue Strategien zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs zu entwickeln.

Die gesellschaftliche Relevanz dieser Themen wird durch die zeitgenössische Diskussion über das Verhältnis zwischen Wachstum und Ökologie verstärkt. Es wird gefordert, dass neben ökonomischen auch soziale Werte wie Solidarität und Sorgearbeit beachtet werden. Prof. Dr. Hanna Göbel wird mit ihrer Antrittsvorlesung einen wertvollen Beitrag zu dieser wichtigen Debatte leisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
hcu-hamburg.de
Weitere Infos
degruyter.com
Mehr dazu
kulturstiftung-des-bundes.de

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