
Am 26. Juni 2025 bringt das Studierendentheater der Universität zu Lübeck die Uraufführung des Stücks „Das letzte Feuer“ von Dea Loher auf die Bühne. Diese Inszenierung ist Teil eines tiefgründigen Theaterprojekts, das die Themen Wut, Zärtlichkeit, Trauer und Hoffnung behandelt. Ursprünglich wurde das Stück 2008 uraufgeführt und hat seitdem zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer bewegt.
Die Handlung spielt in einer ruhigen Stadt, die von einem Unglück erschüttert wird. Im Verlauf des Stücks werden die individuellen Trauerbewältigungsprozesse und die Notwendigkeit, das Leben fortzusetzen, eindrucksvoll dargestellt. Diese Thematiken sind in den Aufführungen besonders aktuell und relevant, wie die Universitätsvertreter betonen.
Details zur Aufführung
Die Aufführungstermine für „Das letzte Feuer“ sind der 22., 27. und 28. Juni sowie der 2. und 4. Juli 2025. Alle Vorführungen beginnen um 20:30 Uhr, der Einlass startet bereits um 20:00 Uhr. Der Ort der Aufführungen ist das Alte Kesselhaus auf dem Campus der Universität zu Lübeck, einem geeigneten Rahmen für diese tiefgründige Darstellung.
Die Tickets für das Stück sind über das Online-Portal der Universität hier erhältlich.
Zum Hintergrund des Stücks
Dea Loher interpretiert in ihrem Werk das klassische Märchen „Der Blaubart“ von Charles Perrault, das seine Wurzeln im Jahr 1697 hat. Diese Erzählung, die in verschiedenen Formen über die Jahrhunderte adaptiert wurde, thematisiert die dunklen Aspekte familiärer Bindungen und die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern. Im Mittelpunkt steht Heinrich Blaubart, ein Damenschuhverkäufer, der sich in die Ideale verschiedenster Frauen projiziert und durch die Beziehung zu seinen Partnerinnen geprägt wird. Somit verwandelt sich das Motiv des Blaubarts in eine Betrachtung der Hoffnung der Frauen in schwierigen Lebenssituationen.
Ein zentrales Motiv in Loher’s Adaption ist die Einsamkeit, die durch Tanz, insbesondere Tango, symbolisiert wird. Der Austausch zwischen den Charakteren wird als eine Art Kommunikation dargestellt, die sowohl physisch als auch emotional erfolgt. Tänze, die im Stück vorkommen, stehen für das Verlangen nach menschlicher Verbindung und die Herausforderungen, die damit einhergehen.
In diesem Kontext wird auch das Geschehen um Julia, die erste Frau von Heinrich, thematisiert. Sie nimmt sich aus Liebe das Leben und wird damit zur Idealfrau in seinen Augen. Dies wirft tiefgreifende Fragen nach den Widersprüchlichkeiten in der Liebe und der Definition von „falsch“ auf, die von den Darstellern und dem Zuschauer reflektiert werden.
Die Schüler der 12A der Freien Waldorfschule Tübingen, die an der Inszenierung beteiligt sind, bringen ihre eigenen Gedanken und Emotionen in die Aufführung ein. Dabei wird ein offener Dialog über die Themen Trauer, Sehnsucht und die existenziellen Fragen des Lebens gefördert. Der Klassenbetreuer Jürgen Bauer und das Team unter der Regie von Volker Schubert, haben sich intensiv mit den Emotionen und Motiven des Stücks auseinandergesetzt, um ein berührendes Theatererlebnis zu schaffen.