Isar Aerospace, ein innovatives Raumfahrtunternehmen aus der Technischen Universität München (TUM), hat kürzlich den beeindruckenden Unicorn-Status erreicht. Mit einer Unternehmensbewertung von über einer Milliarde Dollar reiht sich das Start-up in die Liste der engagierten Firmen ein, die in den letzten Jahren aus der TUM hervorgegangen sind. Die Zahl der TUM-Unicorns ist nun auf 22 gestiegen, was die dynamische Unternehmenslandschaft an dieser Institution widerspiegelt. Laut TUM wurde Isar Aerospace gegründet von den TUM-Absolventen Daniel Metzler, Josef Fleischmann und Markus Brandl, die durch die umfassende Unterstützung der TUM gefördert wurden.
Das Unternehmen entwickelt eine eigene kommerzielle Raketentechnologie und zielt darauf ab, kleine und mittelgroße Satelliten ins All zu transportieren. Der neuartige Träger namens ‚minilauncher‘, der 28 Meter hoch und 2 Meter im Durchmesser ist, könnte die Kosten für den Satellitentransport signifikant senken. Mit einer Beschleunigung auf nahezu 28.000 km/h bietet er eine kostengünstige Lösung für Unternehmen, die planen, Schwärme von kleinen Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen zu platzieren, um deren Nutzung für Anwendungen wie digitale Landwirtschaft, autonomes Fahren und Kommunikationsnetze zu maximieren. Diese steigende Nachfrage nach Satelliten ist ein zentrales Element für das zukünftige Wachstum von Isar Aerospace, berichteten Branchenexperten.
Technologische Errungenschaften und Auszeichnungen
Die ersten Prototypen von Isar Aerospace wurden nach der Gründung im Jahr 2018 in der Hightech-Werkstatt MakerSpace von UnternehmerTUM entwickelt. Inzwischen hat das Unternehmen eine eigene Produktionsstätte in Ottobrunn eingerichtet. Diese Eröffnung fand in Anwesenheit von Ministerpräsident Markus Söder statt und unterstreicht den regionalen Fokus des Unternehmens. Laut Community TUM hat Isar Aerospace in einer kürzlichen Finanzierungsrunde 150 Millionen Dollar von Investoren erhalten, was entscheidend zum Erreichen des Unicorn-Status beigetragen hat.
Isar Aerospace hat nicht nur den TUM Presidential Entrepreneurship Award im Jahr 2023 gewonnen, sondern auch den ersten deutschen Mikrolauncher-Wettbewerb des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt im Jahr 2021. Diese Erfolge haben zur Sicherung eines 11 Millionen Euro Launch-Vertrags geführt. 2023 wurde das Unternehmen zudem mit dem EIC Horizon ‚Low Cost Space Launch‘-Preis in Höhe von 10 Millionen Euro ausgezeichnet, was seine Position als eines der bestfinanzierten Raumfahrt-Start-ups in Europa festigt.
Marktchancen und zukünftige Pläne
Das Unternehmen, das derzeit etwa 250 Mitarbeiter beschäftigt, plant den ersten kommerziellen Start seines Trägers ‚Spectrum‘ im nächsten Jahr. Ziel ist es, 25 bis 30 Starts pro Jahr zu realisieren. Bereits einige kommerzielle Kunden, wie das Satellitenunternehmen OroraTech, warten gespannt auf die bevorstehenden Launches. Diese Entwicklungen stehen im Einklang mit dem wachsenden globalen Trend zur Erhöhung der Satellitenanzahl im All, dessen Auswirkungen vielfältig sind – von Wetterberichten über GPS bis hin zu digitalen Anwendungen.
Isar Aerospace profitiert dabei von der starken Vernetzung innerhalb des europäischen Raumfahrtsektors, der von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) koordiniert wird. Diese Organisation hat den Auftrag, die europäischen Raumfahrtkapazitäten auszubauen und setzt sich für den Nutzen der Investitionen für die Bürger Europas ein. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen wie Isar Aerospace und Institutionen wie der ESA unterstreicht das enorme Potenzial der Raumfahrtindustrie für wirtschaftliches Wachstum und Innovation.
Insgesamt zeigt der Erfolg von Isar Aerospace, wie wichtig die Unterstützung durch Forschungseinrichtungen wie die TUM und Inkubationsprogramme von UnternehmerTUM sind. Diese Initiativen bieten nicht nur technische Infrastruktur und Zugang zu globalen Netzwerken, sondern fördern auch kreative Ansätze zur Lösung von Herausforderungen in der Luft- und Raumfahrtbranche. Der wachsende Einfluss der Alumni auf die Branche zeigt einmal mehr die Relevanz von Bildung und Unternehmergeist in der heutigen Wirtschaft.
