Allgemein

Der Nobelpreisträger: Lehn begeistert mit Chemie-Vorlesung in Freiberg

Professor Jean-Marie Lehn, Nobelpreisträger für Chemie, ist eine prominente Figur in der Welt der Wissenschaft und wurde am 30. Juni 2025 erneut an der TU Bergakademie Freiberg begrüßt. Lehn, der bereits 2012 zu Gast war, hat beim 36. Clemens-Winkler-Kolloquium die Dringlichkeit betont, Forschung für Menschen außerhalb des akademischen Kreises zugänglich zu machen. „Die Naturwissenschaften sind entscheidend für die Zukunft der Menschheit“, stellte Lehn nachdrücklich fest. Ursprünglich war er an einer Laufbahn in der Philosophie interessiert, entschied sich jedoch schließlich für die Naturwissenschaften, was durch seine Kritik an der Unüberprüfbarkeit philosophischer Antworten unterstrichen wird.

Lehn, der 1960 sein Chemiestudium an der Universität Straßburg abschloss, promovierte drei Jahre später bei Guy Ourisson. Während seiner akademischen Laufbahn arbeitete er unter anderem an der Harvard University im Labor von Robert Burns Woodward, wo er an der Synthese von Vitamin B12 mitwirkte und die Entstehung der Woodward-Hoffmann-Regeln erlebte. Nach seiner Rückkehr nach Straßburg wurde er 1970 zum ordentlichen Professor ernannt und war zwischen 1980 und seiner Emeritierung Professor für molekulare Wechselwirkungen am Collège de France in Paris.

Ein Pionier der Supramolekularen Chemie

Lehns wissenschaftliches Erbe ist besonders mit der supramolekularen Chemie verbunden, einem neuen Gebiet, das sich mit komplexen Systemen und deren intermolekularen Wechselwirkungen befasst. Bereits 1968 entwickelte er käfigartige Moleküle, die als Schlüssel zu seiner späteren Arbeit zur molekularen Erkennung dienen sollten. Diese Forschung führte letztlich 1987 zur Verleihung des Nobelpreises für Chemie, den er sich mit Donald J. Cram und Charles Pedersen teilte, für seine grundlegenden Beiträge zur supramolekularen Chemie.

Lehn hat nicht nur Grundlagen in der Chemie geschaffen, sondern auch bedeutende Fortschritte in den Bereichen Katalyse und supramolekulare Transportprozesse erzielt. Zudem widmete er sich dem Design von ‚programmierten‘ Systemen, die durch spontane Assemblierung in gut definierte supramolekulare Architekturen zur Selbstorganisation fähig sind. Dies legt den Grundstein für innovative Anwendungen in der molekularen Elektronik und Photonik.

Auszeichnungen und Anerkennung

Jean-Marie Lehn wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit der CNRS-Goldmedaille (1981) und der Davy-Medaille der Royal Society (1997). Daneben ist er Mitglied in zahlreichen prestigeträchtigen Akademien, darunter der Académie des Sciences und der Académie des Technologies. Seine Rolle als führender Wissenschaftler wird durch seine Volkstümlichkeit und sein Engagement für die Wissenschaftskommunikation unterstrichen.

Seine inspirierenden Worte, dass „jedes Leben auf chemischen Einheiten und Prozessen basiert“, führen uns die essentielle Bedeutung der Chemie vor Augen und erklären, warum seine Forschungen beim großen Publikum Anklang finden sollten. Lehn bleibt auch heute eine zentrale Figur, sowohl in der akademischen Community als auch im öffentlichen Diskurs über die Wissenschaft.

Für weitere Informationen über seine Arbeit und die Entwicklungen in der supramolekularen Chemie besuchen Sie bitte die Seiten von TU Freiberg, ISIS und Wikipedia.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu-freiberg.de
Weitere Infos
isis.unistra.fr
Mehr dazu
de.wikipedia.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert