
Am 30. Juni 2025 hat die Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) ein neues Gremium, das Early Career Researchers Board (ECR-Board), gegründet. Dieses Gremium soll speziell Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Phasen ihrer Karriere unterstützen. Die konstituierende Sitzung fand am 27. Juni auf dem Campus der Technischen Universität Dortmund statt.
In das ECR-Board sind Mitglieder aus den drei Universitäten der UA Ruhr integriert. Dazu gehören Marcel Burfeindt, Dr. Marius Kroll und Dr. Carolin Mügge von der Ruhr-Universität Bochum, Madeleine Jendernalik, Dr. Max Pascher und Dr. Corinna Schmidt von der Technischen Universität Dortmund sowie Annabell Hüsken, Dr.-Ing. Sonja Hellebrand und Prof. Dr. Tobias Schroedler von der Universität Duisburg-Essen.
Fokus auf internationale Mobilität
Eine der Hauptaufgaben des ECR-Boards wird die Begutachtung von Anträgen für Mobility Grants sein, die Postdocs eine internationale Erfahrung ermöglichen sollen. Diese Grants sind ein zentraler Bestandteil des Pilotprojekts, das Anfang 2025 in Kraft treten wird. Die Stipendien von bis zu 6.000 Euro sollen für Aufenthalte von vier bis zwölf Wochen im Ausland genutzt werden, wo Wissenschaftler Netzwerkbindungen aufbauen und unabhängige Forschungsprojekte vorantreiben können. Antragsteller müssen für die Organisation der Aufenthalte selbst verantwortlich sein, die im Jahr 2025 erfolgen müssen.
Die Möglichkeit zur Co-Finanzierung durch Universitätsprofessuren oder ähnliche Einrichtungen könnte den Zugang zu diesen Stipendien erleichtern. Die Mobilitätsstipendien werden gleichmäßig auf die drei Universitäten der UA Ruhr verteilt, und die Bewertung der Anträge erfolgt durch den ECR-Vorstand, der auch für die Entscheidungen zuständig ist. Die Antragsfrist endete am 9. Juni 2025, wobei alle benötigten Dokumente an die Research Academy Ruhr eingereicht werden mussten.
Förderung guter Promotionsbetreuung
Die UA Ruhr hat zudem neue Grundsätze für gute Promotionsbetreuung verabschiedet, die darauf abzielen, die wissenschaftliche Selbstständigkeit und Karriereentwicklung von Doktoranden zu fördern. In diesen Grundsätzen sind auch Maßnahmen gegen Machtmissbrauch verankert. Sie ergänzen die bestehenden Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Ein weiteres Projekt, das diese Initiativen unterstützt, ist eine geplante Befragung unter wissenschaftlich Beschäftigten und Promotionsstudierenden zu Karrierewegen in der Wissenschaft. Diese Umfrage wird vom Zentrum für Hochschulqualitätsentwicklung der Universität Duisburg-Essen durchgeführt und von MERCUR gefördert.
Herausforderungen für internationale Wissenschaftler
Die Förderung der Mobilität ist nicht nur für lokale Wissenschaftler von Bedeutung, sondern auch für diejenigen mit internationalem Hintergrund oder Migrationshintergrund. Diese Forscher stehen oft vor erheblichen Herausforderungen wie kulturellen Unterschieden und Sprachbarrieren, die ihre Karriere beeinträchtigen können. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, unterstützt die DFG Projekte, die sich an internationale Wissenschaftler richten und bietet umfangreiche Beratung in englischer Sprache an.
Die DFG fördert aktiv Migration in der Wissenschaft und betont, wie wichtig internationale Kooperationen für das deutsche Wissenschaftssystem sind. Die individuellen Situationen der Forscher sind dabei sehr unterschiedlich und können von rechtlichen Einwanderungshemmnissen bis zu karrierebedingten Verzögerungen reichen.
Mit diesen neuen Entwicklungen und Initiativen setzt die UA Ruhr ein Zeichen für die Förderung junger Talente und die Stärkung der internationalen Vernetzung in der Wissenschaft.